Betrugsmaschen

«Nutzen Stresssituationen aus» – so schützt du dich vor Internetbetrügern

03.02.2023, 09:32 Uhr
· Online seit 03.02.2023, 07:31 Uhr
Telefonbetrüger, Internetbetrüger und Briefbetrüger. Fast wöchentlich hört man von neuen Betrugsfällen und Personen, welche um ihr Geld gebracht wurden. Die Polizei und Medien warnen immer wieder davor und doch fallen immer wieder Personen darauf hinein.

Quelle: Tele 1

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Zuerst zeigt man online Interesse an einem Artikel und in einem nächsten Schritt geht es schon um die Zahlungsart. Dann wird geschrieben, dass die Zahlung mit Twint nicht funktioniert und es doch einfacher gehe, wenn der Pöstler den Artikel gleich abholt. Die Zahlung läuft danach online über einen kuriosen Link.

Drückt man einmal auf den Link und gibt seine Kreditkartendaten preis, ist es dann schon zu spät – genau das ist einem Verkäufer der Plattform «tutti.ch» passiert.

In einem Monat 360 Meldungen bei «tutti.ch» eingegangen

Von solchen Betrugsfällen hört man im Moment fast wöchentlich. Die Polizei und die Medien warnen intensiv davor und trotzdem fallen fast täglich Personen auf diese Betrüger herein. «Die Betrüger nutzen meistens eine Stresssituation aus, um die Leute zu einer Zahlung zu überreden», sagt der Datenschutzexperte der HSLU, Reto Fanger.

Die Luzerner Polizei bestätigt auf Anfrage von PilatusToday und Tele1, dass täglich Cyberbetrugsfälle gemeldet werden. Auch «tutti.ch» bestätigt, dass es immer mehr Betrugsfälle gibt. «Im Dezember 2022 wurden 360 Betrugsfälle gemeldet. Wir sind allen Meldungen nachgegangen und haben die entsprechenden Accounts gesichert.»

Perfide Maschen aller Art

Auch der Zuger Polizei wurden jüngst etliche Fälle von Telefonbetrügern gemeldet. «Die Täter verwenden eine Geschichte, bei der ein Familienmitglied einen Unfall hatte und die Angehörigen eine Kaution zahlen müssen. Neu gehen sie aber so weit, dass sie Kinder in die Geschichte involvieren und spielen am Telefon eine weinende Kinderstimme ein», so Frank Kleiner von der Zuger Polizei im Dezember. Dies würde bei den Opfern einen enormen Druck auslösen.

Die betroffenen Personen hätten jedoch alle richtig reagiert und sind nicht auf die Masche hereingefallen, sondern meldeten sich bei der Polizei. Ob es aber tatsächlich zu keinem geglückten Betrug gekommen ist, konnte Kleiner nicht definitiv sagen: «Die Dunkelziffer in solchen Fällen ist immer enorm gross.»

Genau wegen der hohen Dunkelziffer möchte die Zuger Polizei die Leute über die neue Masche informieren. Darum veröffentlichten sie auch einen entsprechenden Post auf den sozialen Medien. «Jüngere Personen werden dadurch auf die Masche aufmerksam und können so ihre Grosseltern informieren, die diese Meldung jetzt nicht erhalten haben», so Kleiner.

(van)

veröffentlicht: 3. Februar 2023 07:31
aktualisiert: 3. Februar 2023 09:32
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch