Olympia 2024? Ja klar, in Paris! Nicht aber, wenn es nach den Nachwuchs-Cracks in der Geografie geht. Diese haben sich in den vergangenen Tagen im irischen Dublin gemessen. Dort standen für Rohrer und ihre Mitstreitenden drei Prüfungen auf dem Programm.
Ein irischer Bahnhof unter der Lupe
Los ging es am Montag mit einer Feldarbeit. «Dabei mussten wir beispielsweise erkennen, wie gut der Bahnhof zugänglich ist.» Es ging also darum, wie einfach Personen mit einer Gehbehinderung, Kleinkindern oder mit dem Velo auf dem Bahnhofsareal unterwegs sein können. Am Montagnachmittag mussten die Olympioniken dann Lösungsvorschläge für die entdeckten Probleme am Bahnhof präsentieren.
Am Mittwoch ging es dann mit einer herkömmlichen Geografie-Prüfung weiter. «Wir hatten drei Stunden Zeit für 17-18 Seiten, alles auf Englisch», so die Maturandin. «Es ging etwa um Permafrost, die Abholzung des Regenwalds oder Stadtentwicklung», so Rohrer.
Die Geografie unterteilt sich grob in Physische Geografie und Humangeografie. Während sich die Humangeografie um Themen wie Wirtschaft, Gesellschaft oder Kultur kümmert, geht es bei der Physischen Geografie um die natürliche Umwelt. Letztere ist Rohrers Steckenpferd.
«Ich finde es cool, wenn ich Prozesse um mich herum verstehen kann, die nicht zwingend mit dem Menschen zu tun haben.» Dinge, die also bereits viel länger auf Mutter Erde sind als der Mensch selbst.
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Medaille ist Nebensache
Eine Medaille war für die Obwaldnerin nicht das Hauptziel, sagte die 17-Jährige vor dem Wettkampf gegenüber dem «SRF». Und zu Edelmetall reichte es dann leider auch nicht – zumindest nicht für Lina Rohrer. Ihre Kolleginnen holten zweimal Bronze. Als Team waren sie jedoch sehr erfolgreich. In einer Kategorie der Postercompetition holte sich das Schweizer Team die Goldmedaille.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren durften die Schweizer Teilnehmenden fünfmal Bronze und einmal Silber gewinnen.
Wichtiger als das Edelmetall sind für Rohrer aber die schönen Begegnungen, die sie in Dublin machen durfte. «Ich durfte so coole Leute aus der ganzen Welt kennenlernen. Aus Finnland, Brasilien, Australien oder Sambia sind Leute da. Alle haben ein gemeinsames Interesse, sind aber extrem unterschiedlich», erzählt sie begeistert.
Geografie-Studium eher unwahrscheinlich
Ihre Faszination für Geografie sei schon lange vorhanden. Schon als Kind hätte sie sich stark für Länder und Karten interessiert, sagt sie gegenüber dem «SRF-Regionaljournal». Das bedeutet für die Kanti-Schülerin aber nicht, dass sie in einem Jahr ein Geografie-Studium in Angriff nimmt. Was genau es sein wird, das wisse sie noch nicht. «Umweltwissenschaften fände ich sehr spannend.» Dennoch ist sie überzeugt, dass die Geografie sie noch länger begleiten wird. Und sie kann sich auch vorstellen, irgendwann in diesem Bereich zu arbeiten.
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