Wie der Kanton Obwalden und die Stiftung Pro Bartgeier mitteilen, sollen in gut zwei Wochen die 102 Tage alten Gaia und Paradiso sowie ein 87 Tage altes, noch namenloses Weibchen im eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock in die Freiheit entlassen werden. Fliegen können die Jungvögel noch nicht, deshalb ist ihr neues Zuhause eine rund 20 Meter breite Nische unter einem Felsvorsprung rund 2000 Meter über Meer. Während rund acht Wochen werden die Vögel überwacht und mit Futter versorgt, bis sich die drei eigenständig in der Natur zurechtfinden können.
Gaia stammt aus einer spanischen Vogelauffangstation. Der Kanton Obwalden hat für 30'000 Franken die Namenspatenschaft übernommen und unterstützt damit auch das Projekt der Wiederansiedlung. Paradiso hat einen privaten Namenspaten. Seine Eltern leben in einem Zoo in Frankreich. Der dritte Jungvogel ist noch namenslos. Bis am 28. Mai können Vorschläge bei der Stiftung eingegeben werden.
Seit 2015 wurden bereits 15 Bartgeier ausgewildert
Seit 2015 hat die Stiftung in Obwalden 15 Bartgeier ausgewildert. Davon haben 13 den Sprung in die Selbstständigkeit geschafft. Eigenen Nachwuchs gab es in der Zentralschweiz allerdings noch nicht. 1913 war der Bartgeier in der Schweiz und im ganzen Alpenraum ausgerottet. 1986 begannen dann die Österreicher wieder mit der Auswilderung.
Ein Problem: die genetische Vielfalt. Diese ist in der Wildpopulation immer noch sehr gering, weil viele der Bartgeier von nur wenigen Tieren aus der Zucht abstammen. Deshalb werden in Obwalden nur Tiere aus seltenen genetischen Linien ausgewildert.
Bereits 2020 war Tele 1 bei einer Auswilderung dabei:
Quelle: tele1
(red.)