Quelle: Tele 1 / PilatusToday
Am Morgen ging es zuerst aber noch gemütlich zu und her. Ihr Tourguide Joe Ming wollte ihnen unbedingt ein echtes amerikanisches Diner zeigen. Also fuhren sie los, um dort zu frühstücken. «Wie lange bleiben wir noch? Das Schwingfest beginnt in einer halben Stunde», fragen sich die beiden. «Hier läuft das etwas anders Jungs. Wenn bei rund 15 Schwingern zwei fehlen, wartet man halt», entgegnet Ming gelassen.
Also geniessen sie weiterhin ihr Frühstück. Dieses war, wie sich bald herausstellt, etwas deftig. Beim Einwärmen ist der Magen schwer. «Wird schon gehen», sagt Ettlin. Und wie es ging. Die beiden 26-Jährigen starten fulminant ins Geschehen und gewinnen die ersten beiden Gänge vor der Mittagspause ohne grosse Probleme.
«Ziehen ihre Schwinghosen nicht richtig an»
Es wird schnell klar, dass das Niveau der beiden Obwaldner einiges höher ist, als jenes der anderen Schwinger. «Man merkt es schon beim Zusammengreifen. Die anderen ziehen ihre Schwinghosen nicht richtig an», sagt Röthlin. Da konnte er ja froh sein, musste er im vierten Gang (nachdem beide auch den dritten gewonnen hatten) gegen seinen Obwaldner Kollegen Ettlin antreten. Sie lieferten sich einen spannenden Kampf, stellten nach fünf Minuten Gangdauer jedoch.
Alle sind beeindruckt von den Obwaldnern
Der Kampf hat den paar Hundert Zuschauerinnen und Zuschauern aber sichtlich gefallen. «Es ist so toll, den beiden zuzuschauen», sagt beispielsweise eine Zuschauerin. Auch die anderen Schwinger aus den USA sind beeindruckt: «Ich habe gerade beschlossen, dass ich nächstes Jahr in die Schweiz komme und mit ihnen trainieren will. Die habens echt drauf», sagt ein Schwinger aus Los Angeles.
Die Obwaldner imponieren also hier. Die Stimmung ist aber allgemein ausgelassen. In den Gang-Pausen wird «geisleklöpft» und gejodelt. Eine Band auf einem Wagen spielt durchgehend Ländlermusik. Vom Ambiente her könnte es definitiv ein kleines Schwingfest in der Schweiz sein.
Schlussgang: Schweiz gegen Schweiz
Doch zurück zum Sportlichen: Im fünften Gang konnten Ettlin und Röthlin ihre Gegner ebenfalls bodigen und so standen sie Mitte Nachmittag zusammen im Schlussgang. «Jetzt schonen wir uns nicht mehr, jetzt geben wir Vollgas», so die beiden kurz vor dem Kampf.
Dieser wird mit einem kräftigen Applaus vom Publikum eröffnet. Röthlin startet einen Angriff und bringt Ettlin in Bedrängnis. Der weiss sich jedoch gekonnt zu wehren und schon liegt Röthlin auf dem Rücken. Der Sieger des Portland Schwingfests 2023 heisst also Stefan Ettlin aus Kerns. «Es freut mich sehr, hier gewinnen zu können», so Ettlin breit grinsend.
Unsere Reporterin wird «Crown Girl Number 1»
Röthlin muss den Kopf aber ganz und gar nicht ins Sägemehl stecken. Er wird Zweiter und bekommt also auch einen Kranz. Dieser wird traditionsgemäss von einer eigens gewählten Ehrendame den Schwingern übergeben. Ob einer von ihnen unsere Reporterin als Ehrendame gewählt hat?
«Ja, ich durfte Stefan Ettlin krönen», erzählt unsere Reporterin Anita von Rotz. Sie ist nun also Ehrendame oder in ihren Worten: «Ich bin nun ‹Crown Girl Number 1› von Portland Oregon von 2023 und kann mich geehrt fühlen», sagt sie und schmunzelt. Darauf wird angestossen!
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