Pyrotechniker erklärt die Risiken und Gefahren von Feuerwerk
Quelle: Tele 1
Es brannte lichterloh. Nur wenige Minuten nach dem Start des 1. August-Feuerwerks gerieten die Feuerwerksschiffe auf dem Sarnersee in Brand. Dabei wurde einer der beiden Bootsführer leicht verletzt. Der Unfall hat gezeigt: Mit Feuerwerk ist nicht zu spassen.
Quelle: PilatusToday
Röbi Keller aus Seewen im Kanton Schwyz ist gelernter Pyrotechniker. Er kennt sich mit den Risiken und Gefahren von Raketen, Vulkanen und Thunders bestens aus. Seine Kundinnen und Kunden klärt er deshalb vor jedem Kauf auf: «Präventionsmassnahmen sind in meinem Job sehr wichtig.»
Stabiler Untergrund ist das A und O
Ein grosses Problem sei die oftmals ungenügende Stabilität des Untergrundes. «Wenn die Feuerwerkskörper nicht stabil stehen, kann dies zu Unfällen führen», sagt der Pyrotechniker. Keller verkauft deshalb auch lieber sogenannte Batterie-Boxen als einzelne Raketen. Bei diesen sei das Risiko, umzukippen, geringer.
Unfälle würden auch oftmals durch vermeintliche Fehlzündungen entstehen. Die Personen würden sich zu rasch den nicht-gestarteten Feuerwerkskörpern nähern. Er empfiehlt, mindestens 15 Minuten zu warten. Keller ergänzt: «Und dies auch erst, nachdem kein Rauch mehr zu sehen ist.» Ansonsten gelte Finger weg vom Feuerwerk.
Distanz möglichst gross halten
Wichtig ist auch die Einhaltung der Distanz zum startenden Feuerwerk. Beim Unfall auf dem Sarnersee sei dies glücklicherweise gewährleistet gewesen. Daniel Bussmann, der Geschäftsleiter der Bugano AG, die das Feuerwerk in Sarnen hergestellt hatte, sagt: «Da die Sicherheitsabstände eingehalten wurden, gab es keine verletzten Personen am Ufer.» Er betont, dass es für alle Beteiligten sehr wichtig sei, gebührenden Respekt vor diesen Regeln zu haben.
Statement Bugano AG zur Feuerwerksexplosion in Sarnen:
Quelle: PilatusToday / Anita von Rotz
Dieser Meinung ist auch Pyrotechniker Röbi Keller. Dazu seine Faustregel: «Pro Millimeter Rohrdurchmesser mindestens einen Meter Abstand.» Bei einer Rakete mit 30 Millimeter wären dies beispielsweise 30 Meter.
Zu gefährlichen Situationen komme es auch oftmals durch Kinder. Deshalb darf auch nicht das ganze Feuerwerkssortiment an unter 18-Jährige verkauft werden. «Und bei den für Minderjährige legalen Käufen gebe ich immer auch noch eine Hinweisbroschüre mit.» Die Eltern sollen gemeinsam mit dem Kind über die Gefahren sprechen. So könne man ein sicheres Feuerwerkserlebnis geniessen, schliesst Keller ab.
(red.)