Zentralschweiz

Rückkehr zum Normalbetrieb an Kantonsspitälern

· Online seit 30.04.2020, 19:52 Uhr
Seit vergangenem Montag herrscht im Zentralschweizer Gesundheitswesen theoretisch wieder Normalbetrieb. Wir haben bei den Kantonsspitälern in Altdorf, Luzern und Zug nachgefragt, wie die Rückkehr zur Normalität ausschaut.
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Gemäss Vorgabe des Bundes durften die Spitäler während des Corona-Lockdowns nur Notfalloperationen durchführen. Entsprechend gross ist nun der Nachholbedarf an Behandlungen und ambulanten Sprechstunden. Die Zahl der Patienten nimmt denn auch in allen Bereichen täglich zu, wie die Befragten gegenüber PilatusToday bestätigten.

Obwohl die Planung zur Wiedereröffnung im Kantonsspital Uri bereits anfangs April in Angriff genommen wurde, war die Umstellung nach Angaben des Spitaldirektors, Fortunat von Planta, mit hohem administrativem Aufwand verbunden. Die Sprechstunden und Diagnostiken seien aktuell bereits wieder zu 80 Prozent belegt.

Auch in Luzern und Zug werden die OP-Kapazitäten stufenweise erhöht. In einem ersten Schritt haben nach Auskunft von Philipp Berger, Leiter Unternehmenskommunikation am Luzerner Kantonsspital, nach wie vor Eingriffe mit einer hohen Dringlichkeit Priorität. Was aus medizinischer Sicht als Notfall bezeichnet würde, müsse aber jeder Arzt individuell entscheiden, so Berger weiter.

Behandlung von Corona-Patienten

Sonja Metzger, Leiterin Marketing am Zuger Kantonsspital, betont jedoch, dass man weiterhin gleichzeitig bereit sein müsse, jederzeit notfallmässig stationäre und intensivmedizinische Behandlungen von Corona-Patienten gewährleisten zu können. Dafür sind an allen drei Standorten genügend Akut- und Intensivbetten sowie auch Pflegepersonal vorhanden, wie uns die Verantwortlichen bestätigen.

Ebenso werden in allen drei Kantonsspitälern Corona- und Nicht-Corona-Patienten konsequent getrennt. So weist denn auch Philipp Berger darauf hin, dass sich erkrankte Personen jederzeit ohne Bedenken an den Hausarzt wenden bzw. zur weiteren Behandlung ins Luzerner Kantonsspital eintreten sollen. Der Schutz vor einer Ansteckung sei am LUKS gewährleistet.

Es drohen grosse Einbussen

Mit konsequenter Planung, einem strafferen Zeitmanagement und der Verteilung der aufgeschobenen Termine auf die Sommermonate, versucht man nun, dem Bedarf wieder gerecht zu werden.

Am Ende dürften aber bei allen Schweizer Kliniken gravierende Ertragsausfälle und somit wohl auch unschöne Defizite für das Jahr 2020 geschrieben werden. Über die Grössenordnung können jedoch zum aktuellen Zeitpunkt bei allen Befragten noch keine Aussagen gemacht werden.

veröffentlicht: 30. April 2020 19:52
aktualisiert: 30. April 2020 19:52
Quelle: PilatusToday

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