Sonnige Tage

Saharastaub im Pilatusland – doch wieso?

14.03.2022, 16:03 Uhr
· Online seit 14.03.2022, 15:54 Uhr
Seit Wochen hat die Zentralschweiz sonniges, frühlingshaftes Wetter. Von Regen weit und breit keine Spur – und das soll weiter anhalten. Auch der Saharastaub findet den Weg in die Zentralschweiz. Ein Meteorologe erklärt die Ursache.

Quelle: CH Media Video Unit / Twitter / Leserreporter

Anzeige

Man könnte sagen, dass die Fasnacht den Winter vertrieben hat. Gemäss Klaus Marquardt von MeteoNews fiel der letzte Niederschlag in der Zentralschweiz in der Nacht auf Samstag, den 26. Februar. «Grund dafür ist ein stabiles Hochdruckgebiet, welches zuerst bei den Britischen Inseln war und nun bei Osteuropa steht – dieses starke Hoch blockiert die restlichen Tiefdruckgebiete», erklärt Marquardt.

Hochdruckgebiete bedeuten tendenziell schönes und lang anhaltendes Wetter. Tiefdruckgebiete hingegen sorgen für tendenziell schlechteres und kürzer anhaltendes Wetter. In Spanien bilden sich momentan zwar Tiefdruckgebiete, aber: «Durch das Hoch kann es nicht nach Osten wegziehen.» Die Schweiz steht am Randbereich von diesem Tief und bekommt deswegen auch keinen Regen. «Beispielsweise am Jura entlang hat es vergangene Nacht geregnet», so Klaus Marquardt. Die Zentralschweiz blieb verschont.

Schönes Wetter hält weiter an

Wie lange diese sonnige Periode anhält, ist jedoch noch unklar. Vereinzelt könnte laut Meteorologe Klaus Marquardt an einigen Stellen Tropfen fallen, vermutlich jedoch am Jura entlang. Was hingegen klar ist: Je länger es trocken bleibt, desto eher wird das zu einem Problem. «Momentan ist dieses Wetterphänomen noch nicht problematisch», meint Marquardt. «Aber wenn sich dies bis in den April verlängert, kann es für die Landwirtschaft problematisch werden.»

Saharastaub erreicht am Montagabend die Zentralschweiz

Nebst dem schönen Wetter beschäftigt die Zentralschweiz auch der Saharastaub. In der kommenden Nacht kommt laut MeteoNews eine Warmfront in Kombination mit dem Saharastaub über den Alpenraum. Dass dieser die Zentralschweiz erreicht, ist nicht allzu ungewöhnlich und passiert mehrmals jährlich. Sichtbar ist dieses Phänomen am Himmel: Es zeigt sich ein Farbenspiel zwischen Ziegelrot und Ockergelb. Auch das Morgen- und Abendrot kann verstärkt werden. «Vor Marokko und der südlichen iberischen Halbinsel hat sich ein Tiefdruckgebiet gebildet», erklärt Marquardt. Dieses Tief sorgt dafür, dass es in der algerischen Wüste viel Wind hat. «Dieser Wind verfrachtet den Staub in höhere Luftschichten. Das Tief schaufelt anschliessend diesen Saharastaub in Richtung Südwesten und Mitteleuropa.» Bereits am Montagabend würde man in der Zentralschweiz erste Partikel davon sehen.

Auto nass reinigen

Gefährlich ist der Saharastaub an und für sich nicht, meint Klaus Marquardt. Allerdings sollte man aufpassen bei der Reinigung des Autos: «Am besten wäscht man das Auto zuerst ordentlich Nass.» Denn die kleinen Mineralpartikel des Saharastaubs sind scharfkantig und könnten das Auto verkratzen.

veröffentlicht: 14. März 2022 15:54
aktualisiert: 14. März 2022 16:03
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch