Schindellegi

30 Millionen Franken pro Kilometer: So teuer wird der Bahnausbau

07.06.2022, 19:37 Uhr
· Online seit 07.06.2022, 17:29 Uhr
Der Bahnausbau in Schindellegi wird teurer als gedacht. Rund 30 Millionen Franken pro Kilometer soll es kosten. Weniger Verspätungen und mehr Kapazität will man mit dem zusätzlichen Gleis erreichen. Der Bau des 2,8 Kilometer langen Abschnitts auf der Voralpen-Express-Linie soll 2024 beginnen.
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Die heute einspurige Strecke im Kanton Schwyz sei ein Nadelöhr auf ihrem Streckennetz, teilte die Südostbahn am Dienstag mit. Sie präsentierte deshalb in Biberbrugg ihre Pläne für einen Doppelspurausbau, die sie beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht hat.

«Wir wollen damit die Fahrplanstabilität erhöhen», so der Gesamtprojektleiter Richard Enz. Der betroffene Abschnitt wird sowohl vom Voralpen-Express zwischen Luzern und St. Gallen, als auch von S-Bahnen zwischen Einsiedeln und Rapperswil sowie Wädenswil befahren. Stündlich passieren dort zehn Züge. Die Kapazität ist damit laut der Südostbahn weitgehend ausgeschöpft.

Dies wirke sich bereits bei kleinen Verspätungen auf Folgezüge und auf die Anschlüsse in Wädenswil, Einsiedeln, Pfäffikon und Arth-Goldau aus. Eine zweite Spur sei darum dringend nötig.

Quelle: PilatusToday / David Migliazza

Der Bund finanziert

Die zweite Spur verläuft gemäss den Plänen parallel zum bestehenden Gleis. In Schindellegi entsteht über die Sihl eine neue Doppelspur-Brücke, weil die bestehende Brücke dereinst ohnehin saniert werden müsste.

Entlang der Kantonsstrasse wird das zweite Gleis mehrheitlich bergseitig realisiert, dafür seien aufwändige Stützbauwerke notwendig. Gleichzeitig optimiere man Gleise und hebe Bahnübergänge auf. «Es kamen geologische Schwierigkeiten zum Vorschein und den Boden muss man speziell entsorgen. Das alles macht das Projekt teurer», so Enz.

In zwei Jahren soll es losgehen

Der Kostenvoranschlag für das Gesamtprojekt beträgt 95 Millionen Franken. Der Bund bezahlt dies im Rahmen des Bahnausbauschrittes STEP 2035. Los gehen soll es ab 2024, die Bauzeit beträgt rund drei Jahre. Geplant sind zwei Totalsperren von zwei bis vier Wochen. Nach der Prüfung durch das BAV wird das Projekt im Verlauf dieses Jahres öffentlich aufgelegt.

(red./sda)

veröffentlicht: 7. Juni 2022 17:29
aktualisiert: 7. Juni 2022 19:37
Quelle: sda

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