Bahnhof Arth-Goldau

Abrisse, tieferes Hochhaus und weniger Rodungen

24.05.2022, 18:07 Uhr
· Online seit 24.05.2022, 15:43 Uhr
Der Gemeinderat Arth hat für die Entwicklung der Südseite des Bahnhofs Arth-Goldau verschiedene Pflöcke eingeschlagen: Er einigte sich mit den Rigi Bahnen auf ein tieferes Hochhaus, bestätigte Abbruch-Pläne und erwirkte eine Reduktion der Rodungen beim Campus.

Quelle: Tele 1

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Die Gemeinde beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit dem Gebiet rund um den Neat-Bahnhof. Dazu hat der Gemeinderat nun Änderungen der Zonen- und Erschliessungsplanung verabschiedet, wie er am Dienstag mitteilte.

Mit Quecksilber belastet

Zu reden gab im Vorfeld der geplante Abriss der vier Gebäude Rigi-Bahnen-Depot, Luxram-Hauptgebäude, Milchküche und Villa Sonnenheim beim Bahnhof zugunsten einer Überbauung. Der Denkmalschutz hat Einsprachen gemacht. Diese hat der Rat abgewiesen. «Gutachter hatten lediglich das Luxram-Gebäude als erhaltenswert eingestuft, allerdings ist dieses mit Quecksilber belastet, weshalb es abgerissen werden soll», so der Gemeindepräsident von Arth, Ruedi Beeler.

Er hält zudem fest, dass das Luxram-Gebäude also nicht abgerissen wird, weil es im Weg steht. «Man ist zum Ergebnis gekommen, dass die Quecksilber-Belastung so hoch ist, dass das Gebäude deswegen nicht stehen bleiben darf.» In diesem Punkt einen Kompromiss mit dem Denkmalschutz zu finden, sei schlichtweg unmöglich. «Sie wollen, dass das Gebäude stehen bleibt und wir wollen es abreissen», so Beeler. Der Rat habe nun auch die entsprechenden Abbruch-Vorentscheidgesuche gutgeheissen, hält er fest.

Raum für Arbeit

Mit dem Abriss der vier Gebäude und den geplanten Neubauten soll auf dem Areal Raum für Arbeiten, Wohnen und Tourismus entstehen. «Für uns in der Gemeinde ist es sehr wichtig, dass wir mehr Arbeitsplätze bekommen. Laut dem Baureglement ist es nun so, dass mindestens die Hälfte der Baufläche für Arbeitsplätze zur Verfügung stehen muss. Maximal 50 Prozent dürfen Wohnungen sein», so Heimgard Vollenweider, im Gemeinderat Arth zuständig für die Tiefbau-Planung.

So plant etwa die Rigi Bahnen AG beim Bahnhof ein Hochhaus. Dieses soll nun aber nicht wie geplant 55 Meter hoch werden. Die Gemeinde schloss mit den Bahnen nämlich eine Zusatzvereinbarung ab, in der sie sich auf ein 40 Meter hohes Hochhaus einigten.

Reduktion der Rodungen beim Campus

Etwas weiter entfernt vom Bahnhof will der Kanton Schwyz die Kapazitäten des Berufsbildungszentrums und der pädagogischen Hochschule längerfristig um gut 50 Prozent vergrössern. Aufgrund von Einsprachen beschloss die Gemeinde, die für den Campus-Bau zu rodende Fläche deutlich zu reduzieren und mit Aufforstungen im gleichen Gebiet vollständig zu kompensieren.

Die betroffenen Einsprechenden haben bis im Juni die Möglichkeit, gegen die Entscheide Rechtsmittel zu ergreifen. Noch vor den Sommerferien sollte absehbar werden, wann der Erschliessungsplan und die beiden Zonenplanänderungen in die Gemeindeversammlung und Urnenabstimmung gebracht werden können.

(sda/red.)

veröffentlicht: 24. Mai 2022 15:43
aktualisiert: 24. Mai 2022 18:07
Quelle: PilatusToday

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