Altersheim Steinerberg: Verein lässt Gemeinden zappeln
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Die Hiobsbotschaft ist Ende vergangenen November sehr überraschend gekommen. Denn erst einige Monate zuvor hatte der Verein den Vertrag des Alters- und Pflegeheims mit den Gemeinden Steinerberg, Sattel und Rothenthurm bis 2030 verlängert. Trotzdem wurde der Betrieb am 31. März 2023 eingestellt. Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten inzwischen in andere Altersheime umziehen. Doch gelöst sind damit nicht alle Probleme.
Die drei Schwyzer Gemeinden haben den Entscheid getroffen, dass sie per 2030 gemeinsam ein neues Alters- und Pflegezentrum bauen wollen. Hierfür wollte die Gemeinde Steinerberg dem Eigentümer des Areals, dem Verein St. Anna, das bisherige Altersheim abkaufen und dieses weiterführen, bis der Neubau steht.
Funkstille beim Verein
Der Verein tritt jedoch auf die Bremse. Wie Felix Reichlin, Gemeindepräsident von Steinerberg, mitteilte, war man im Januar mit dem Verein in Kontakt, um über eine mögliche Übernahme des Areals zu diskutieren. Damals war das Thema für den Verein sekundär.
«Sie hatten gesagt, dass man zuerst einen Platz für die Bewohner in einem anderen Altersheim finden müsse. Alle weiteren Fragen müssten noch warten», so Reichlin. Doch seither habe man nichts mehr vom Verein gehört. Jegliche Kontaktversuche blieben erfolglos. Auch die Anfragen von PilatusToday und Tele 1 blieben unbeantwortet.
Unmut in den Gemeinden
Gleichzeitig bekommen die Gemeinden den Frust der Angehörigen der Altersheimbewohnenden zu spüren. Da diese nun in Altersheimen in anderen Gemeinden wohnhaft sind, wird es für sie teurer. «Jetzt muss ein Auswärtstarif bezahlt werden, der monatlich 1500 bis 2000 Franken teurer ist», so der Gemeindepräsident von Steinerberg.
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Wer zahlt nun diese Differenz? Diese Frage müssen sich die drei Gemeindepräsidenten in letzter Zeit zur Genüge anhören. Man versuche im Gespräch zu bleiben und mit den Institutionen die finanzielle Situation zu regeln. Aber: «Wir als Gemeinde können nicht riesige Beträge aussprechen, da wir ein sehr knappes Budget haben.»
Bis Ende Jahr mehr Klarheit
Nun wollen die Gemeinden Klarheit schaffen, wie es mit dem bisherigen Gebäude weitergeht. Ziel sei es, dass bis Ende dieses Jahres unter anderem die Frage geklärt wird, wo ein möglicher Neubau hinkommen könnte.
Die Gemeinde Steinerberg prüft auch rechtliche Schritte. Vor allem, ob bei der Kündigung der Leistungsvereinbarung alles korrekt abgelaufen ist. Schliesslich hat die Gemeinde Steinerberg auch viel Geld ins Altersheim St. Anna investiert.