Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
Was ist bisher bekannt? Wie ist der Stand der Ermittlungen?
«Am Sonntagmittag ist ein Auto mit Zürcher Kennzeichen von Süden in Richtung Brunnen gefahren. Dabei kollidierte das Fahrzeug im Bereich Wolfsprung mit der Felswand, durchbrach das Geländer auf der Gegenfahrbahn, stürzte 50 Meter in die Tiefe und versank im Vierwaldstättersee», sagte der Mediensprecher der Kantonspolizei Schwyz, Florian Grossmann. Bereits am Sonntag habe man Tauchgänge durchgeführt, die jedoch erfolglos blieben. Am Montag habe man eine erweiterte Suchaktion mit einem Spezialboot der Kantonspolizei Zürich organisiert und am Dienstagmorgen mit der Suche begonnen.
«Nach einer intensiven Suche konnte am Dienstagmittag das Kameraboot der Kantonspolizei Zürich das versunkene Auto in der Tiefe von 182 Meter orten.» Nun werde das Fahrzeug so weit an die Oberfläche gezogen, damit es gesichert werden kann. «Diese Bergung ist herausfordernd, da sich das Auto auf dem Seegrund befindet.»
Wie wird das Auto geborgen?
Die Spezialisten der Kantonspolizei Zürich klären ab, welche Gerätschaften es benötigt, um das Auto an die Oberfläche zu ziehen und zu sichern. «Wir konzentrieren uns nun auf die aufwendige Bergung des Fahrzeugs. Eine Bergung aus der Tiefe von 182 Meter kann einige Zeit beanspruchen und kann unter Umständen mehrere Stunden dauern», so Grossmann.
Am frühen Dienstagabend wurde die Bergung abgebrochen, berichtet «20 Minuten». Wie Grossmann auf ihre Anfrage sagt, werde sie am Mittwochmorgen fortgesetzt. Weshalb die Bergung abgebrochen wurde, ist nicht bekannt.
Wie hoch sind die Kosten für die Such- und Bergungsaktion?
Die Kosten können laut Grossmann noch nicht beziffert werden. Die Staatsanwaltschaft werde entscheiden, wer die Kosten übernimmt.
Was weiss man zum Unfallhergang und den möglichen Opfern?
«Wie es zur Kollision kam, ist weiterhin unklar», so der Mediensprecher der Kantonspolizei Schwyz. Weitere Angaben konnte Grossmann nicht machen.
Zu der Anzahl Insassen wollte sich die Polizei nicht äussern. «Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen können wir keine Angaben machen, wem das Fahrzeug gehört. Die Direktbetroffenen der möglichen Insassen im Unfall-Fahrzeug wurden von der Polizei informiert.» Sobald man das Auto geborgen habe, werde man weiter informieren.
Welche Massnahmen werden nun getroffen, um die Unfallstelle sicherer zu machen?
Zu dieser Frage äusserte sich das Bundesamt für Strassen, Astra. «Es handelt sich bei der Axenstrasse um eine Nationalstrasse dritter Klasse. Daher verfügt sie an dieser Stelle lediglich über eine Absturzsicherung für die Fussgänger», sagt Richard Kocherhans, Leiter der Astra-Filiale Zofingen. Ausserdem habe es ein Trottoir, welches über keine Stützen und somit nur eine beschränkte Tragfähigkeit verfüge. Deshalb dürften auch Lastwagen nicht darauf fahren. Es bestehe die Gefahr, dass das Trottoir abbrechen könnte.
Man habe bereits viele Varianten geprüft, aber aus technischen Gründen bezüglich des Trottoirs seien diese unmöglich. Es bräuchte massive Baumassnahmen, um diese umzusetzen. Erschwerend komme hinzu, dass es sich beim Gebiet um den Wolfsprung um eine schützenswerte Landschaft handelt. «Die Sicherheit der Axenstrasse ist erst mit den zwei geplanten Tunneln gewährleistet.» Diese würden dann auch gegen Felsstürze helfen, die eine grössere Gefahr darstellen als Unfälle, so Kocherhans.
Aktuell sei beim Streckenabschnitt rund um die Unfallstelle temporär eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h eingeführt worden. Diese bleibe bestehen, bis die Gründe des Unfalls geklärt sind. «Ausserdem werden alle Rückhaltesysteme auf der Axenstrasse geprüft und allenfalls Verbesserungen vorgenommen», so der Leiter der Astra-Filiale Zofingen weiter.
Der Liveticker zur Medienkonferenz gibt es hier zum Nachlesen:
(hch)