Die Forscher hatten vor fünf Jahren unweit der Strasse auf den Pragelpass den Eingang in eine neue Höhle entdeckt. Diese wurde wegen den darin gefundenen Abfällen «Güselloch» getauft. Nach rund 60 Expeditionen hatten die Forscher die Höhle freigelegt.
Ende Juli 2020 stiessen die Speläologen auf einen Durchgang vom Güselloch zum Hölloch. Erstmals in der Geschichte der Höllochforschung sei eine eigenständige Höhle gefunden worden, die mit dem Hölloch verbunden sei, teilte die Arbeitsgemeinschaft am Dienstag in Muotathal mit. Damit gebe es auch einen neuen Eingang zum Hölloch.
Vermessen ist erst der Hauptzug des Güsellochs. Dieser ist 1633 Meter lang. Das Güselloch werde sicher noch wachsen, sagte Höhlenforscher Christian Wilda auf Anfrage. Es gebe Abzweiger, die noch nicht vermessen seien.
Der Längenzuwachs des Höllochs ist gemäss Wilda nicht das Spektakuläre an der Entdeckung, sondern der Höhenzuwachs. Der Güsellocheinstieg liegt auf 1584 Meter Höhe und ist neu der höchste Punkt des Höhlensystems. Der tiefste Punkt liegt auf 551 Meter Höhe. Das Hölloch weist somit eine Tiefe von neu 1033 Meter auf. Ohne Güselloch waren es 939 Höhenmeter gewesen.
Es gebe zwar noch deutlich tiefere Höhlen auf der Welt, aber die seien weniger als 200 Kilometer lang, teilte die Arbeitsgemeinschaft mit. Und es gebe längere Höhlen, die aber weniger tief seien. Das Hölloch habe einzigartige Dimensionen.