«Das Schlimmste, was einem als Bahnbetreiber passieren kann»
Quelle: Tele 1
Es war der 6. Februar 2020, als die Firma Lindt anlässlich eines Firmenausflugs auf den Fronalpstock fuhr. Bei der Rückfahrt mit der Sesselbahn Mettlen-Fronalpstock stürzte kurz vor einem Masten ein 4er-Sessel zu Boden. Die vier Passagiere erlitten dabei schwere Verletzungen, eine Person erlag später im Spital ihren Verletzungen (PilatusToday berichtete).
Nun kommt der Schlussbericht der SUST zum Ergebnis: Grund für den Unfall war ein Windenseil eines Pistenfahrzeugs, welches mit dem Unglückssessel in Kontakt geriet, verkeilte und den Sessel vom Förderseil riss.
«Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen und Angehörigen»
Gleich mehrere Ereignisse haben zum Unfall beigetragen, heisst es im Bericht der SUST, der am Mittwoch veröffentlicht wurde: Zum einen war die Koordination der Nachtfahrten fehlerhaft, zum anderen wurde vor der Inbetriebnahme der Anlage kein OK des Pisten- und Rettungsdienstes eingeholt. Als risikoreich wurden die fehlenden Kenntnisse zur Anlage seitens der technischen Leitung sowie das fehlende «Nachführen» der Betriebsvorschriften aufgeführt. Die Sicherheitsempfehlungen für den Betrieb der Stoosbahnen enthält der Bericht nicht.
Mit dem Bericht der SUST kämen jetzt auch all die Ereignisse nochmal hoch, sagt der Verwaltungsratspräsident der Stoosbahnen AG, Thomas Meyer, gegenüber PilatusToday und Tele 1. «Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen und Angehörigen.» Es sei ein eindeutiges Kommunikationsproblem zwischen der Person, die den Lift anliess, und dem Pistenchef gewesen. «Im Normalfall wissen sie voneinander, dass die Piste gemacht wird und noch Leute unterwegs sind. An jenem Abend hat es aber nicht funktioniert.»
Was genau passiert ist wisse man nicht, doch wolle man alles mögliche tun, um einen solchen Vorfall in Zukunft zu verhindern. «Es ist das Schlimmste, was einem als Bahnbetreiber passieren kann», so Meyer. Die Anweisungen vor Inbetriebnahme der Bahn seien jetzt aktualisiert worden, so dass der nötige Informationsaustausch stattfindet. Und es müsse sichergestellt werden, dass in der Tal- und Bergstation jemand vor Ort ist, um den Betrieb zu beobachten.
(red.)