Wahlen in Schwyz

FDP oder GLP? Spannung im Kampf um Regierungsratssitz

24.11.2022, 18:50 Uhr
· Online seit 22.11.2022, 16:02 Uhr
Einer der beiden frei werdenden Sitze in der Schwyzer Kantonsregierung ist bereits vergeben. Wer sich den zweiten Sitz holt, entscheidet die Stimmbevölkerung des Kantons Schwyz am 27. November. Die Chancen der drei Kandidierenden könnten unterschiedlicher nicht sein.

Quelle: Tele 1

Anzeige

Die beiden Schwyzer Regierungsräte Andreas Barraud (SVP) und Kaspar Michel (FDP) haben genug und treten per Ende Jahr zurück. Nachfolger konnte bisher jedoch erst einer gefunden werden: Xaver Schuler. Der SVP-Politiker erreichte im ersten Wahlgang Ende September als einziger das absolute Mehr. Am kommenden Sonntag gehen die Wahlen nun in die zweite Runde.

FDP kann auf Unterstützung der SVP zählen 

Mit 16'667 Stimmen erzielte Damian Meier (FDP) im ersten Wahlgang das zweitbeste Resultat. Nebst den Stimmen aus der eigenen Partei kann er auch auf die Unterstützung der SVP zählen. «Der bürgerliche Schulterschluss stimmt mich zuversichtlich», sagt Meier. Für die Unterstützung der SVP sei er sehr dankbar.

Damian Meier politisierte 13 Jahre im Schwyzer Kantonsparlament. Seit acht Jahren ist er Chef-Kommandant der Kantonspolizei Schwyz. «Ich bringe sehr viel Führungserfahrung mit», betont der FDP-Kandidat. Freiheit, Sicherheit und Verantwortung liegen im Zentrum seiner Politik. Als ehemaliger Primarlehrer bringe er auch Erfahrung und Wissen in der Bildungsthematik mit.

GLP ist starke Rivalin

Ursula Lindauer (GLP) erhielt im ersten Wahlgang die drittmeisten Stimmen (12'570). Entsprechend zuversichtlich zeigt sie sich für den zweiten Wahlgang. «Viele SP-Frauen haben sich klar für mich ausgesprochen», sagt Lindauer. Auch von der Mitte-Partei gibt es Sympathiebekundungen. Eine offizielle Wahlempfehlung bleibt allerdings aus, auch von Seiten der SP.

Lindauers politische Interessen betreffen den Klimaschutz, Bildungsentwicklung und multifunktionale Landwirtschaft. Aber auch eine liberale und regenerative Wirtschaft liege ihr am Herzen. «Ich möchte für mehr Ausgewogenheit und Frauenpolitik sorgen», so die Pferdeliebhaberin.

Chancen für Abegg «hoffnungslos»

Doch es gibt noch einen weiteren Kandidaten: der parteilose Peter Abegg. «Den Sprung in die Regierung ohne Partei zu schaffen ist schwierig», erläutert Politexperte Iwan Rickenbacher. Daher bezeichnet er die Chancen als «hoffnungslos».

Ausgangslage völlig offen

«Man weiss nicht, wie die weniger parteigebunden Wählerinnen und Wähler stimmen werden», betont der Politexperte. Daher gibt es laut Iwan Rickenbacher keinen klaren Favoriten für den kommenden Sonntag. Chancen auf eine Wahl hätten sowohl Damian Meier als auch Ursula Lindauer.

Der Schulterschluss der Bürgerlichen sei aber ein Vorteil für den FDP-Kandidaten. «Deshalb hat Herr Meier auf dem Papier die besten Chancen», so Rickenbacher. Aber auch Lindauer könne auf breite Unterstützung zählen. Ihre Beliebtheit bei der Mitte-Partei könnte entscheidend sein, sagt Rickenbacher. «Lindauer hat offiziell eine grosse Sympathiebekundung der Mitte.»

Wer das Rennen macht und den Sprung in die Schwyzer Kantonsregierung schafft, zeigt sich am kommenden Sonntag. Dann findet der zweite Wahlgang statt.

veröffentlicht: 22. November 2022 16:02
aktualisiert: 24. November 2022 18:50
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch