«Ich bin geschockt!» – ehemalige Pächterin des Schwyzer Hotels über Schliessung
Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf
Wenn Ruth Ming zusammen mit ihrem Mann Urs Ming durch Fotos und Erinnerungen schwelgt, kann sie nicht glauben, dass ihr Hotel, welches sie und ihr Ehepartner über 14 Jahre lang geführt hatten, geschlossen wird. Als sie sich mit Kolleginnen traf, erfuhr sie von der Schliessung: «Ich war traurig, als mir gesagt wurde, dass das Hotel schliesst: Ich war geschockt und enttäuscht. Aber jetzt ist es halt so.» Die jahrelange Arbeit und der Bezug zum Hotel mache es trotzdem etwas traurig. Ganz überrascht sei Ming aber trotzdem nicht gewesen, weil der Ruf des Hotels vom Hörensagen in letzter Zeit gesunken sei. «Bei der aktuellen Führung fehlte Herzblut und Fachkenntnis.»
Wie der aktuelle Pächter, Grischa Cassini, auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 erklärt, habe er seinem Team vor einer Woche mitgeteilt, dass er das Hotel «Wysses Rössli» am 1. April schliessen werde. Seinen Entscheid begründet er mit finanziellen Problemen. Wie es danach weiter geht mit dem Hotel, stehe an zweiter Stelle, so Cassini: «Mir ist jetzt wichtig, dass ich für meine Mitarbeitenden eine neue Stelle finde, alles andere kann warten.» Auch seine Zukunft sei ungewiss.
Hotel erst noch für drei Millionen Franken saniert
In einer ersten Sanierung wurden vor sieben Jahren 1,5 Millionen Franken in sanitäre Anlagen investiert. Vor zwei Jahren wurde das Hotel während der Pandemie mit weiteren 1,5 Millionen Franken auf Vordermann gebracht. Insgesamt 26 Hotelzimmer, 22 Doppelzimmer und vier Suiten wurden renoviert.
Gerade weil so viel Geld in das Gebäude im Hauptort von Schwyz investiert wurde, ist für Ruth Ming klar, dass die letzten Tage des Hotels «Wysses Rössli» noch nicht gezählt sind: «Ich glaube an eine Zukunft des Hotels. Es muss jemand dahinter mit mehr Herzblut und Fachkenntnis.»
(str.)