Küssnachter Südumfahrung wird nicht weiter ausgebaut | PilatusToday
Viel zu teuer

Küssnachter Südumfahrung wird nicht weiter ausgebaut

Benjamin Netz, 7. September 2023, 18:51 Uhr
Seit inzwischen elf Jahren laufen die Vorbereitungen für einen etwaigen Ausbau der Südumfahrung Küssnacht. Mehrere Abstimmungen und eine erneute Kostenschätzung später ist klar: Das Projekt soll nicht zu Ende geführt werden und wird frühzeitig abgebrochen.
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320 Mio. Franken sind dann doch zu viel. Wie die Schwyzer Regierung in einer Medienmitteilung verlautbaren lässt, hätten sich die Kosten für die ursprünglich mit 194 Mio. Franken anberaumte Südumfahrung Küssnacht derart in die Höhe geschraubt, dass man das Projekt fallen lassen möchte. Der zweite Abschnitt wird damit nicht gebaut.

Kosten übersteigen Verhältnismässigkeit

In den Jahren 2016 bis 2020 hatte man den ersten Abschnitt der Strecke erfolgreich etappenweise in Betrieb genommen und auch die Arbeiten an der SUK 2 inklusive Tunnel zwischen der Räbmatt und dem Breitfeld weitergeführt. Dabei hatte man mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. So mussten die Fluchtwege aus dem Tunnel angepasst werden. Ausgehend von neuen Erkenntnissen aus dem Bau des ersten Abschnitts musste man zudem verschiedene weitere Parameter berücksichtigen. Dazu wurden etwa Sondierbohrungen vorgenommen. Aus all diesen Punkten resultierte letztlich im Sommer 2022 eine neue Kostenberechnung, die eine Erhöhung der Kosten um 126 Mio. Franken auswarf. Auch eine weitere, externe Überprüfung kam zu demselben Ergebnis. Zu viel für den Kanton und den Bezirk Küssnacht.

Der neue Preis war ein Schock für Küssnacht – schon vor einem Jahr

Quelle: Tele 1

In der Medienmitteilung heisst es weiter, dass der bereits fertiggestellte erste Abschnitt der Südumfahrung insgesamt eine hohe Funktionalität besitzt. Zwar bewertet man die Verkehrsbelastung als «beträchtlich», ein kantonsweiter Vergleich kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass die Lage alles andere als ausserordentlich sei. Zwar räumt man ein, dass ein zusätzlicher Tunnel gegenüber der jetzigen Verkehrsführung auf der Grepperstrasse verschiedene Vorteile hätte, aber aufgrund der um rund 65 Prozent gestiegenen Kosten als unverhältnismässige Ausgabe einstuft.

Weitere Projekte geplant

Die Sache ist damit jedoch nicht einfach erledigt. Da man das Projekt nun nicht weiterverfolgt, widmet man sich stattdessen der Sicherheit auf der Grepperstrasse im Abschnitt zwischen Räbmatt und Breitfeld. Dort besteht nach wie vor Handlungsbedarf. Weiterhin möchte man den Ausbau der Zugerstrasse zwischen Luterbach und dem Zubringer auf die A4 so bald wie möglich angehen. Sobald diese Angelegenheiten rechtskräftig genehmigt sind und Klarheit über die Ausführbarkeit der Projekte herrscht, werden diese umgesetzt.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 7. September 2023 09:30
aktualisiert: 7. September 2023 18:51
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