Kurzfristig eröffnete Volksschulen – Erziehungsrat ist besorgt
Quelle: Tele 1
Im Nachgang zur Pandemie wurden im Kanton Schwyz kurzfristig mehrere neue Privatschulen eröffnet. Viele eingegangene Gesuche seien jedoch mangelhaft, so der Erziehungsrat des Kantons.
Seit dem Schuljahr 2017/18 hält der Kanton Schwyz am Lehrplan 21 fest. Private Volksschulen seien zwar nicht verpflichtet, sich an den Lehrplan 21 zu halten, trotzdem seien gewisse Bestimmungen einzuhalten. Das Bildungsdepartement muss die Konzepte bewilligen, damit solche Schulen überhaupt öffnen dürfen.
Die Entwicklung sei aktuell problematisch, sagt Michael Stähli, Bildungsdirektor des Kantons Schwyz. Die Konzepte der privaten Volksschulen seien teils zweifelhaft. Drei Beispiele:
Einige mangelhafte Gesuche
«Ein Gesuch hatte Mängel in mehreren Bereichen sei es das Schulkonzept selbst, die Infrastruktur oder die Finanzierung». Aufgrund dieser Mängel wurde das Gesuch abgelehnt.
In einem anderen Fall hat eine Gruppierung eine private Volksschule ohne Bewilligung eröffnet. Die Schule wurde unverzüglich dazu aufgefordert, den Betrieb einzustellen.
Ein drittes Gesuch – in diesem Fall, das der «Casa Vitura» in Trachslau – wurde bewilligt. Sie streben ein freies Lernen an, was grundsätzlich möglich ist. Während der Pandemie taten sie sich jedoch schwer, die Massnahmen einzuhalten. Der Schulbetrieb musste teilweise eingestellt werden, weil die Schulleitung sowie Lehrpersonen wechselten. Aufgrund dieser Situation musste der Erziehungsrat eingreifen und die private Volksschule auf das bewilligte Konzept aufmerksam machen. Der Betrieb solle wieder aufgenommen werden, Zuständigkeiten sollen geklärt werden. Ansonsten müsse ein neues Gesuch eingereicht werden.
«Herausfordernde Zeiten erfordern herausfordernde Lösungen»
Auf Anfrage von Tele1 und PilatusToday hat sich «Casa Vitura» zu den Mängeln folgendermassen geäussert: «Herausfordernde Zeiten erfordern herausfordernde Lösungen: So sind wir dankbar um jede Herausforderung, die uns geschenkt wird. Durch dies dürfen wir Wachstum erfahren und dieses Wachstum trägt für ein gesundes Fundament der Schule bei. Eine Zukunft, die nach wie vor für eine freie Bildung steht, für eine Bildung, die auf dem Vertrauen in die Kinder und in uns selbst aufgebaut ist. Der Mensch ist und wird bei uns immer an erster Stelle stehen. Wir sind glücklich, das Privileg zu haben, so eine grossartige Schule führen zu dürfen.»
Grundsätzlich positive Erfahrungen mit privaten Volksschulen
Insgesamt gibt es im Kanton Schwyz acht private Volksschulen, die bewilligt wurden. In denen werden rund 600 Schülerinnen und Schüler von Kindergarten bis Sekundarstufe unterrichtet. «Grundsätzlich haben wir positive Erfahrungen mit privaten Volksschulen gemacht», so Michael Stähli. Über die negativen Erfahrungen seien sie nicht erfreut. Es sei nun im gegenseitigen Interesse, gemeinsam mit dem Erziehungsrat klare Leitplanken zu setzen und an diesen festzuhalten.