Brunnen

«Macht Landschaft zur Sau»: Geplanter Hochkreisel sorgt für Knatsch

· Online seit 01.02.2023, 17:51 Uhr
Für die Verkehrserschliessung des Gebiets «Brunnen Nord» soll ein Hochkreisel gebaut werden. Im September haben die Stimmberechtigten dem Projekt zugestimmt. Bei Umweltverbände und mehreren Architekten stösst das Bauvorhaben aber weiter auf Kritik. Sie schlagen daher ein Alternativ-Projekt vor.
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Im Bereich «Brunnen Nord» im Kanton Schwyz entsteht ein komplett neues Quartier. Dieses muss für den Verkehr neu erschlossen werden. Hierfür soll ein Kreisel in zwölf Metern Höhe gebaut werden. 

Im vergangenen September hat die Gemeinde Ingenbohl einem Kredit von 46 Millionen Franken für das Erschliessungsprojekt knapp zugestimmt. Nebst dem geplanten Hochkreisel soll die Gemeinde Ingenbohl neu auch für die Seewenstrasse zuständig sein und diese daher vom Bezirk Schwyz übernehmen. Hierzu findet am 12. März eine Bezirksabstimmung statt.

Seitens Umweltverbänden erntete der geplante Hochkreisel von Anfang an Kritik. Bemängelt wurde der starke Eingriff in die Landschaft sowie die hohen Kosten. Gegen das Baugesuch wurden bereits mehrere Einsprachen eingereicht – von Umweltverbänden und Privatpersonen.

Neue Projekt-Variante

Eine Architektengruppe entwarf deshalb eine neue Projekt-Variante. Diese stellten sie am Dienstag an einer Medienkonferenz vor. Sie erhoffen sich dadurch eine Ablehnung der Bezirksabstimmung im März und einen Erfolg der Umweltverbände bei ihren laufenden Einsprachen gegen den Hochkreisel. So könnten sie ihr Alternativ-Projekt doch noch ins Spiel bringen, so die Idee.

Das Alternativ-Projekt der Architektengruppe sieht vor, die bestehende Strasse und Brücke nicht abzureissen, sondern auszubauen. So könne man 15 bis 20 Millionen Franken sparen, auch der Unterhalt wäre wesentlich günstiger. «Hinzu kommt, dass wir die Landschaft nicht zur Sau machen», betont Karl Schönbächler, Architekt aus Schwyz.

Widerstand kommt zu spät

Dass das Alternativ-Projekt erst zum jetzigen Zeitpunkt ins Spiel gebracht wird, sei zu spät, kritisiert Irène May, Gemeindepräsidentin von Ingenbohl. «Die Stimmbürger haben dem Projekt Hochkreisel im September zugestimmt. Ich bin überzeugt, dass das Projekt irgendwann zu fliegen kommt.» Die Alternative der Architektengruppe stehe deshalb nicht zur Debatte.

Trotzdem steht das Hochkreisel-Projekt nach 14 Jahren Planung nach wie vor auf wackligen Beinen. Die Gegner haben angekündigt, ihre Einsprachen – falls nötig – bis vor Bundesgericht zu ziehen.

veröffentlicht: 1. Februar 2023 17:51
aktualisiert: 1. Februar 2023 17:51
Quelle: PilatusToday

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