«Meine Leute können Russisch»: Ein Rundgang durch die Zeltstadt
Quelle: Tele 1
Die Aufbauarbeiten für die Zeltstadt in den ehemaligen Landi-Hallen laufen bereits seit Juni. Wer durch die Gänge läuft, hat wirklich das Gefühl, ein Lager zu besuchen. Wo früher Gartenutensilien und Gummistiefel verkauft wurden, reiht sich nun ein weisses, grosses Zelt ans andere. In den Zelten stehen zwei Etagen-Betten, ein Tisch und Schränke.
Billard-Tisch und Dart-Scheibe
«Es ist angedacht, dass die Geflüchteten in diesen Zelten vor allem schlafen. Den Rest der Zeit sollen sie in anderen Räumen verbringen», erklärt der Leiter des Asylzentrums, Urs Häusermann, das Konzept. Dass die Geflüchteten nicht nur in ihren Zelten sitzen, ist Häusermann besonders wichtig: «Im grossen Aufenthaltsraum werden wir eine Dartscheibe haben und wir versuchen einen Billard- oder einen Tischfussball-Tisch zu bekommen. So sollen die Geflüchteten ihre Freizeit verbringen.»
Nur eine Zwischenlösung
Die 360'000 Franken teure Zeltstadt in Seewen ist eine Zwischenlösung. Es soll «nur» eine erste Anlaufstelle für die Ukrainerinnen und Ukrainer sein, betont Markus Blättler, Vorsteher beim Amt für Migration des Kantons Schwyz. «Wir haben als Kanton den Auftrag, die Geflüchteten unterzubringen, bevor wir sie danach in die Gemeinden verteilen können. Mit dieser Einrichtung geben wir den Gemeinden genügend Vorlaufzeit, um die Aufnahme der Menschen zu organisieren.» Im Kanton Schwyz sind aktuell rund 1050 Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht.
Die Zeltstadt in Seewen wird von der Caritas Schweiz betrieben, die im Auftrag des Kantons auch die übrigen kantonalen Durchgangszentren und kollektiven Unterkünfte betreut. Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in den ehemaligen Landi-Hallen mit den Geflüchteten zu tun haben. Der Leiter Urs Häusermann sieht darin kein Problem. «Rund die Hälfte meiner Leute spricht Russisch oder Ukrainisch. Das ist ganz wichtig. Man muss verstehen, wenn ein Problem auftaucht.»
(red.)