Quelle: Tele 1
«Der Lehrermangel ist nicht behoben», sagt Rita Marty. Sie ist Präsidentin des Kantonalen Lehrerinnen- und Lehrerverbands Schwyz. Man sei weiterhin in einer angespannten Situation und befürchte, dass die Meldung, dass alle Stellen besetzt sind, ein falsches Bild der Lage zeichne. «Es hat zwar eine erwachsene Person im Schulzimmer, aber ist sie wirklich ausgebildet? Ist sie wirklich fähig?»
Didaktisches Verständnis fehlt oftmals
Das Problem sei, dass Leute eingestellt werden, die noch nicht fertig ausgebildet sind und in Teilpensen arbeiten, so dass eine Klasse dann mehrere Lehrpersonen hat. «Das wird auch für die anderen Lehrpersonen belastend, die sie dann mittragen müssen», meint Marty. Man sehe es den Personen ohne Lehrdiplom auf den ersten Blick zwar nicht an, doch fehle es ihnen häufig an didaktischem und pädagogischem Verständnis und Können.
In den vergangenen Jahren hat Rita Marty die Erfahrung gemacht, dass unausgebildete Lehrpersonen nach relativ kurzer Zeit wieder abspringen. «Dann muss die Schulleitung wieder anfangen zu suchen und schauen, wen man rekrutieren kann, um die Klasse zu führen.» Für die Kinder sei das sehr schwierig, denn es passiere kein Beziehungsaufbau. Doch «Bildung ist Beziehungsarbeit», so Marty.
Hohe Fluktuation schafft Unsicherheiten
Ständig neue Lehrpersonen zu haben, sei für die Kinder stressig und bringe Unsicherheiten mit sich, sagt Regula Züger, Präsidentin des Elternrats der Schule Pfäffikon. Der Kanton Schwyz müsse deshalb Rahmenbedingungen schaffen, um Lehrpersonen langfristig an einer Schule halten zu können, damit «unser Bildungsniveau auf einem guten Niveau bleibt», fordert Züger. Deshalb unterstütze der Elternrat Pfäffikon die Lehrerinnen und Lehrer. Zum Beispiel wolle man zusammen mit anderen Elternräten eine Projektgruppe zur Problematik des Lehrermangels bilden.
Die Bildungsdirektion des Kantons Schwyz will sich vorerst nicht zum Thema äussern, da im Parlament noch offene Vorstösse hängig sind. Sie hat allerdings vor einem Monat diverse Massnahmen präsentiert, wie der Lehrerberuf im Kanton Schwyz mit Hilfe von Entlastungslektionen und Lohnmassnahmen attraktiver gemacht werden soll. Die Regierung rechnet mit Kosten von total 14 Millionen Franken.
(red.)
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