Patienten der Ibacher Ärztin warten immer noch auf ihre Akten
Im vergangenen Dezember musste eine Ärztin aus Ibach ihre Praxis räumen. Der Grund: Sie soll Patientinnen und Patienten abgelaufene Corona-Impfdosen von Moderna verabreicht haben. Ein entsprechendes Strafverfahren läuft.
Durch die Schliessung haben die Patienten allerdings auch auf einen Schlag ihre Arztpraxis verloren und mussten sich eine neue suchen. Bis heute warten sie auf die Herausgabe ihrer Krankenakten, wie der «Bote der Urschweiz» schreibt. «Ich war total überrumpelt. Ich musste schleunigst den Doktor wechseln. Aber wie komme ich zu meiner Krankengeschichte? Niemand konnte mir helfen», sagte eine betroffene Patientin gegenüber der Zeitung.
Quelle: Tele 1
Behörden sind die Hände gebunden
Dem Kanton Schwyz ist die Situation bekannt. So erklärt Martina Trütsch, Vorsteherin des Schwyzer Amts für Gesundheit: «Die kantonalen Behörden sind nicht im Besitz von Patientenakten aus der Praxis. Die Pflicht zur Aufbewahrung und Herausgabe liegt bei der Ärztin.» Man wolle zwar Massnahmen ergreifen. Wie die konkret aussehen, könne der Kanton aus Datenschutzgründen nicht erläutern.
Die aktuelle Situation mit der unverhofft geschlossenen Praxis in Ibach sei «höchst unbefriedigend», sagt Daniel Burger, Vorsteher der Ärztegesellschaft des Kantons Schwyz. Man habe selbst beim Kanton nachgefragt, wie es um die Patientenakten stehe. Aber letztlich scheinen den Behörden die Hände gebunden. Laut der Schwyzer Staatsanwaltschaft bleibt den betroffenen Patientinnen und Patienten noch der zivilrechtliche Weg von der Ärztin die Herausgabe der Daten einzufordern.
(red.)