Ex-Logistikchef der Kapo Schwyz drohen mehrere Jahre Gefängnis
Die Bundesanwaltschaft beschuldigt den Mann, seit mindestens 2009 in seiner Funktion als Leiter der Logistik für die Materialbeschaffung des Schwyzer Polizeikorps Tausende von Munitionspatronen auf Rechnung seiner Arbeitgeberin bestellt zu haben (PilatusToday berichtete).
Der 59-Jährige habe die Munition für sich verwendet und im Darknet weiterverkauft. Dort soll der Angeklagte auf seinem Account ab Mitte August bis November 2013 gut 60 Waffen angeboten haben – Revolver, Pistolen und Sturmgewehre.
Deutscher Gehilfe
Alleine einem jungen Waffennarr aus Süddeutschland soll der Schweizer sieben Waffen sowie Munition verkauft haben. Der Deutsche übergab bei weiteren Verkäufen die Waffen im Auftrag des Schwyzers an die Käufer. In Deutschland wurden die Taten dieses Mannes in einem separaten Strafverfahren verfolgt.
In Zusammenhang mit diesem Verfahren gab der Angeklagte zwischen Mai 2016 und August 2017 seinem Komplizen gemäss Anklage interne Informationen der Schwyzer Kantonspolizei weiter.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem 59-Jährigen mehrfache, gewerbsmässige Widerhandlung gegen das Waffengesetz und Versuch dazu vor, sowie mehrfache Veruntreuung, mehrfache Urkundenfälschung, mehrfache ungetreue Amtsführung und mehrfache Verletzung des Amtsgeheimnisses.
Für diese Delikte sieht das Strafgesetz Freiheitsstrafen pro Delikt von bis zu fünf Jahren vor. Das beantragte Strafmass will die Bundesanwaltschaft in ihrem Plädoyer bekannt geben. Der Angeklagte war ein ziviler Mitarbeiter der Kantonspolizei und kein Mitglied des vereidigten Polizeikorps.
(red.)