Quelle: Tele 1 / Janine Schaub
Mit Duftstofffallen sind bei einer Gebietsüberwachung im Naturschutzgebiet Sägel insgesamt acht Japankäfer gefunden worden. Das teilte die Schwyzer Staatskanzlei mit. Zur Bekämpfung des Schädlings sollen ab nächster Woche Fadenwürmer eingesetzt werden. Der Japankäfer könnte unbekämpft nämlich zu Millionenschäden führen.
Warum ist der Käfer für die Schweiz problematisch?
In Japan hat der Käfer natürliche Feinde. Die fehlen aber bei uns. In Nordamerika gilt der Japankäfer bereits als grosses Problem. Dort fallen ihm ganze Ernten zum Opfer. Die Larven fressen die Wurzeln, die erwachsenen Käfer knabbern sich durch die Blätter. An mehr als 400 Wirtspflanzen kann er Schäden verursachen. Ein feuchtes Naturschutzgebiet wie das am Lauerzersee bietet dem Japankäfer ein ideales Zuhause. Das Schadenspotenzial wird auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt.
Wie erkennt man den unerwünschten Besucher?
Ausgewachsene Käfer sind 10 bis 12 mm lang und haben metallisch kupferfarbene Flügeldecken. An jeder Seite des Hinterleibs sind fünf kleine Haarbüschel zu erkennen. Am Hinterteil gibt es zwei grössere, gleichfarbige Haarbüschel. Eier, Larven und Puppen leben im Boden und sind daher schwieriger zu sehen.
So wird der Japankäfer in Schwyz bekämpft
Weil die entdeckte Population im Naturschutzgebiet Sägel beim Lauerzersee noch gering sei, müsse «zügig» gehandelt werden, so die Schwyzer Staatskanzlei. Ab nächster Woche werden in einem Radius von 300 Metern Fadenwürmer ausgesetzt. Diese vermehren sich laut Mitteilung in den Larven des Schädlings und töten sie ab. Die offenen Wasserflächen und das Schilf sollen nicht mit den winzigen Würmern behandelt werden. Für Mensch und Tier seien die Fadenwürmer «völlig unbedenklich».
Was tun, wenn man einen Japankäfer sieht?
Auch wenn du gerade keine Fadenwürmer zur Hand hast – du kannst dabei helfen, die Verbreitung des gebietsfremden Sechsbeiners zu bekämpfen:
- Fang den Käfer ein und lass ihn nicht wieder frei. Prüfe das Vorhandensein von weissen Haarbüscheln auf beiden Seiten des Hinterleibs.
- Mach ein Foto des Insekts, notiere den genauen Standort und den Namen der Pflanze, an der das Insekt beobachtet wurde. Friere den Käfer ein.
- Kontaktiere so rasch wie möglich den Pflanzenschutzdienst deines Kantons. Unter diesem Link findest du mehr Infos.