Strassenbau

Schwyzer Regierungsrat offen für Tunnellösungen

· Online seit 17.03.2021, 10:36 Uhr
Um die Realisierungschancen zu erhöhen, pocht der Schwyzer Regierungsrat bei den Autobahnanschlüssen Halten und Wangen nicht auf kostengünstige oberirdische Anschlussstrassen. Er sei bereit, unterirdische Varianten ergebnisoffen weiterzuverfolgen, teilte er am Mittwoch mit.
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Der Regierungsrat legte seine Strategie bezüglich der grossen Strassenprojekte im Kanton anlässlich seiner Berichterstattung zu zwei Postulaten offen, die der Kantonsrat 2019 erheblich erklärt hatte. Bei den Grossprojekten handelt es sich um die Autobahnzubringer Halten und Wangen Ost, den zweiten Abschnitt der Südumfahrung Küssnacht, den Umfahrungstunnel Rothenthurm und den Autobahnhalbanschluss Arth.

Die Realisierung dieser grossen Projekte sei schwierig und komme nicht voran, erklärte der Regierungsrat in dem Bericht. Er begründete dies mit der Finanzierung und den Diskussionen zwischen Kanton, Gemeinden und Privaten.

In Wangen Ost soll ein neuer Autobahnanschluss gebaut werden, derjenige in Halten soll zu einem Vollanschluss erweitert werden. Für diese Projekte ist der Bund zuständig. Bei den dafür nötigen kantonalen Zubringerstrassen an die Autobahnanschlüsse will der Regierungsrat für die Planung den Fächer wieder öffnen.

Widerstand

Aus finanziellen Gründen wurde bislang davon ausgegangen, die je rund 40 Millionen Franken teuren Zubringerstrassen oberirdisch zu realisieren. Gegen diese Strassenprojekte formierte sich aber Widerstand. Zum Schutz der Anwohner und der Landschaft werden Tunnellösungen verlangt.

Die Mehrkosten der Tunnellösungen dürften bei jeweils über 100 Millionen Franken liegen. Bislang wurde davon ausgegangen, dass sich die Gemeinden an den Mehrkosten beteiligen müssen, wenn eine primär von ihnen geforderte teurere Variante realisiert wird. Dies mache die Verfahren zeitintensiver, erklärte der Regierungsrat.

Weil die beiden Autobahnanschlüsse für den ganzen Kanton wichtig seien, will der Regierungsrat zum Befreiungsschlag ansetzen. Er wolle nicht mehr an der kostengünstigsten Lösung festhalten, sondern auch regionalpolitische Interessen einbeziehen.

Er erachte es deswegen als angezeigt, auch die im Raum stehenden Tunnellösungen ergebnisoffen weiterzuverfolgen, erklärte der Regierungsrat. Eine Beteiligung an den Mehrkosten durch die betroffenen Gemeinden werde nicht mehr vorausgesetzt.

Ferner will der Regierungsrat die Entscheidungsgrundlagen für den Halbanschluss in Arth erarbeiten. Das Problem dort ist, dass der Bund diesem Vorhaben nur eine regionale Bedeutung zumisst und es nicht finanzieren will.

Weitere Tunnelprojekte

Das Dorf Rothenthurm soll mit einer Umfahrungsstrasse vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Angedacht ist gemäss Regierungsrat eine Tunnellösung. Eine solche wird auch von Küssnacht für den zweiten Abschnitt der Südumfahrung gefordert. Auch diese beiden Projekte sollen weiterverfolgt werden, erklärte der Regierungsrat.

Diese fünf Grossprojekte sollen bis 2037 realisiert werden. Die Finanzierbarkeit aus der Spezialfinanzierung Strassenbau sei grundsätzlich gegeben, teilte das Baudepartement mit. Allerdings dürfte der Finanzierungstopf bis dahin rund 100 Millionen Franken ins Minus rutschen.

veröffentlicht: 17. März 2021 10:36
aktualisiert: 17. März 2021 10:36
Quelle: sda

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