Spital Einsiedeln setzt auf erfahrene Chirurgen

Das Dilemma ist klar: Je kleiner das Spital, desto seltener werden gewisse Eingriffe durchgeführt. Dies kann Auswirkungen auf die Gesundheit der Patientinnen und Patienten haben. Denn je erfahrener die Ärztinnen und Ärzte sind und je mehr sie gewisse Eingriffe vornehmen, desto weniger Komplikationen gibt es nach der Operation. Aus der Studie von Groupe Mutuel geht hervor, dass damit sogar mehr als 270 Todesfälle pro Jahr verhindert werden könnten.

Wie meistern regionale Spitäler wie das Spital Einsiedeln diesen Spagat? Der Chefarzt vom Spital Einsiedeln, Norbert Runkel erklärt: «Es ist eine wirklich grosse Herausforderung und ein grosses Problem. Dem stellen sich alle Spitäler und alle Chirurgen.» Laut Runkel gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen der Anzahl bestimmter Operationen und den Ergebnissen. Umso wichtiger sei die Routine. Für den Chefarzt ist klar: «Es fehlt die Routine, die richtigen Schritte zu machen. Man kennt sich nicht aus, man braucht länger bei der Operation. Es gibt mehr Komplikationen während der Operation und der Verlauf ist dann auch schwieriger.»

Auf erfahrene Chirurginnen und Chirurgen setzen

Um dem entgegenzuwirken, sei es wichtig, als Arzt oder Ärztin das Gespräch mit den Patienten zu suchen und dann allenfalls, wenn man bei einer Operation zu unerfahren ist, diese gar nicht anzubieten.

Für regionale Spitäler wie das Spital Einsiedeln ist es deshalb wichtig, auf erfahrene Chirurgen zu setzen. In Einsiedeln werden daher nur Fachärzte mit grosser Erfahrung eingestellt, die sich auf bestimmte Eingriffe spezialisieren und auch nur diese Eingriffe einführen, so Runkel. «Wenn das die Strategie eines Regionalspitals ist, dann können sie ganz hervorragende Ergebnisse erzielen, auf die grossen Eingriffe verzichten.»

(red.)