Der Kanton Schwyz baut sein Velonetz aus. Er reagiert damit auf einen Entscheid des Schweizer Stimmvolkes. Dieses hat im September 2018 den Ausbau des schweizweiten Velonetzes beschlossen. Mit über 60 Prozent Ja-Simmen stiess das Volksbegehren auch im Kanton Schwyz auf grosse Zustimmung.
Nun haben die Kantone dafür zu sorgen, dass die bestehenden und vorgesehenen Velowegnetze für den Alltag und die Freizeit innert fünf Jahren in Plänen festgehalten werden. Unter anderem werden die Anteile an kantonalen und kommunalen Velowegen neu verteilt.
Die Schwyzer Kantonsregierung hat im Januar ihre Pläne zur Umsetzung in die Vernehmlassung geschickt. Diese fanden im Grossen und Ganzen Anklang, wie die «Luzerner Zeitung» nun berichtet. Es gab aber auch Kritik, vor allem von der SVP.
SVP will Velowege auf Minimum reduzieren
Sie verlangt, dass das Velonetz des Kantons Schwyz aufs notwendige Minimum reduziert wird. «Damit würden die Gemeinden in ihrer Autonomie nicht eingeschränkt», sagt SVP-Kantonsparlamentarier Samuel Lütolf.
Was die Kosten angeht, will die SVP die Velofahrenden zur Kasse bitten. Denn diese würden zwar die Strassen nutzen, sich aber nicht an den Kosten beteiligen. Damit werde man dem Verursacherprinzip nicht gerecht, kritisiert Lütolf.
Die Schwyzer Kantonsregierung solle deshalb prüfen, mit welchen Modellen eine Kostenbeteiligen der Velofahrerinnen und Velofahrer umgesetzt werden kann.
Unverständnis bei der SP
Ganz andere Töne schallen aus dem linken Lager. Die SP will die Velowege im Kanton Schwyz so rasch wie möglich ausbauen. «Das ist für uns ein Weg, CO2 zu reduzieren», sagt Elsbeth Anderegg Marty. Vom Vorschlag der SVP, die Finanzierung nach dem Verursacherprinzip zu regeln, hält die SP-Kantonsparlamentarierin gar nichts. «Dann müssten auch die Kosten für Trottoirs auf die Fussgänger und die Kosten für die Wanderwege auf Wanderer übertragen werden.»
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Gemäss Gesetzesvorlage müsste die neue Schwyzer Veloinfrastruktur 2042 gebaut sein. Das geht den Grünliberalen aber zu lange. Sie fordert, dass Zwischenziele definiert und der Ausbau etappiert werden. Abschnitte mit hoher Priorität seien zu bezeichnen und müssten spätestens ab 2032 zur Verfügung stehen.
(red.)