Zentralschweiz
Schwyz

Wendy Holdener spricht über den Verlust ihres Bruders

Emotionaler Schritt

«Er fehlt»: Wendy Holdener spricht erstmals öffentlich über den Verlust ihres Bruders

· Online seit 01.10.2024, 17:26 Uhr
Im Februar dieses Jahres verlor die Skirennfahrerin Wendy Holdener ihren Bruder und Manager Kevin. Seitdem zog sich die Familie in den engsten Kreis zurück. Am Dienstag stand Wendy Holdener nun das erste Mal seit dem Verlust vor den Medien – und spricht offen über ihren Bruder. Ein grosser Schritt für die Sportlerin.
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«Ich war schon ein bisschen nervös, wieder vor die Medien zu treten», so Wendy Holdener. Es ist der erste offizielle Gang an die Öffentlichkeit seit dem Schicksalsschlag vom Februar 2024.

Kevin Holdener starb im Alter von 34 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung, die ihn seit seinem 20. Lebensjahr begleitet hatte. In jungen Jahren war Kevin selbst ein erfolgreicher Skifahrer und gehörte dem Kader von Swiss-Ski an. Doch seine sportliche Karriere endete früh, als er die Diagnose erhielt. In den vergangenen Jahren war er als Manager und Unterstützer an der Seite seiner Schwester Wendy tätig.

Gedanken sind oft bei Kevin

«Vor einem Jahr hat sich die Situation meines Bruders stark verschlechtert», fängt Wendy Holdener am Dienstag an zu erzählen. Die Chemotherapie habe nicht so angeschlagen, wie man hoffte. Im Februar starb er folglich an einer Lungenentzündung.

Eine Stimme aus dem Publikum fragt, wie es ihr und der Familie in dieser schwierigen Zeit geht. Nach einem kurzen Moment der Stille antwortet Wendy Holdener: «Es geht mir meistens ziemlich gut.» Diese Worte gehen ihr nur schwer über die Lippen. «Ich glaube, Kevin wäre stolz, wie wir die Zeit gemeistert haben.» Sie erzählt, dass ihre Gedanken sehr oft bei ihrem Bruder sind und dass es mittlerweile auch Tage gibt, an denen sie nicht mehr weint. Trotzdem ist die Trauer ein wohl ewiger Prozess: «Er fehlt», hängt sie an.

Familie und Skifahren geben Kraft

Kraft in dieser schwierigen Zeit tanke Wendy Holdener unter anderem beim Skifahren und im engsten Kreis der Familie. Ausserdem helfe es ihr, mit Leuten, die Kevin nahestanden, über ihn und seine Geschichten zu sprechen. «Diese Geschichten zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht.»

Weiter hängt sie an: «Wir wollen einfach so weiterleben, dass er, wo auch immer er ist, Freude hat, uns zuzuschauen.»

Dokumentation über Kevin kommt im Oktober

Kurz vor Kevins Tod im Februar 2024 hatte er mit dem Schweizer Fernsehen SRF eine Dokumentation über sein Leben beschlossen, welche anderen Betroffenen Mut machen soll. «Zu dieser Dokumentation ist es aber nie gekommen», erklärt Wendy. Kevin Holdener verstarb zwei Wochen, nach dem die Dokumentation definitiv beschlossen wurde. Doch die Geschichte sollte nicht unbeendet bleiben. Wendy Holdener und Kevins Frau, die er kurz vor seinem Tod geheiratet hat, haben sich dazu entschieden, das Projekt in seinem Sinne zu vollenden.

Am 24. Oktober 2024 werde die Dokumentation nun erstmals auf SRF ausgestrahlt. «Alles wird erzählt», sagt Wendy. «Private Geschichten, was passiert ist. Wir wollten so dem Wunsch von Kevin nachkommen. Wir wollen sein positives Leben zeigen. Er wollte immer Krebspatienten helfen und sie motivieren.» Kevin habe stets das Ziel gehabt, dass sein Leben anderen Menschen Kraft schenkt – und genau das soll die Dokumentation vermitteln.

(msh)

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veröffentlicht: 1. Oktober 2024 17:26
aktualisiert: 1. Oktober 2024 17:26
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch