«Wir können dankbar sein, dass die Rate nicht höher war.»
Elf Corona-Todesopfer aus demselben Alters- und Pflegeheim. Dies hört sich bei Laien nach überraschend vielen Opfern an, nicht so aber bei den Verantwortlichen. «Die Mortalitätsrate hat uns nicht überrascht, wir waren aufgrund der statistischen Zahlen darauf vorbereitet», sagt Stefan Imhof, Institutionsleiter des «Zentrums für aktives Alter Frohsinn» in Oberarth. Und Kantonsarzt Claudio Letta ergänzt: «Man geht davon aus, dass die Sterberate bei einem Ausbruch in einem Alters- oder Pflegeheim bei bis zu 40 Prozent liegt. Im Fall des Frohsinns waren wir ungefähr bei 18 Prozent. Wir können daher dankbar sein, dass die Rate nicht höher war.»
Vor einem Monat hatte es seitens des Kantons geheissen, dass es den infizierten Bewohnerinnen und Bewohner gut gehe. Hätte man rückblickend betrachtet, möglicherweise etwas besser machen können? Claudio Letta verneint: «Nein, ich denke nicht, weil die Quarantäne und die notwendigen Massnahmen zeitnah und zielführend umgesetzt wurden. Ich denke, wir haben richtig gehandelt.»
Viel Zuspruch der Angehörigen
Dies deckt sich auch mit den Rückmeldungen von Angehörigen der verstorbenen Bewohnern. «Die Angehörigen waren dankbar für unsere persönliche und offene Kommunikation und wir haben sehr viel Zuspruch erhalten, trotz den schwierigen Umständen», so Heimleiter Stefan Imhof.
Inzwischen hat der Kanton Schwyz die Quarantäne im «Zentrum für aktives Alter Frohsinn» aufgehoben. Bei einem weiteren umfassenden Testverfahren sind sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende negativ auf das neue Corona-Virus getestet worden. Trotzdem gibt Kantonsarzt Claudio Letta zu bedenken: «Eine absolute Sicherheit hat man nicht, dass man wieder eine Neuansteckung in einem Heim oder Zentrum hat.»
Grosser Schritt in die Normalität
So oder so gilt es die gängigen Verhaltens- und Hygieneregeln des Bundes strikte einzuhalten. Und auch Besuche sind nun in geschütztem Rahmen möglich. Trotzdem sei die Stimmung im Frohsinn nun wieder deutlich besser, sagt Imhof zum Schluss: "Die Quarantäne war für die Bewohnerinnen und Bewohner eine ungewohnte Zeit, da sich das Leben praktisch nur im eigenen Zimmer abspielte. Umso grösser war die Erleichterung, dass mit der heutigen Aufhebung der Quarantäne wieder ein grosser Schritt in die Normalität im Frohsinn einkehrte.»