Seepolizei Obwalden erhöht Kontrollen im Coronasommer
Die SLRG ist besorgt. Besorgt wegen dem kommenden Sommer. Einerseits geht sie davon aus, dass die meisten Schweizer wegen dem Coronavirus nicht ins Ausland verreisen und andererseits hätten die Badis ja nur begrenzt Kapazität. «Dadurch werden viel mehr Menschen auf den offenen Gewässern unterwegs sein und dadurch steigt die Gefahr», erklärt der Mediensprecher der SLRG Philipp Binaghi.
Auch die Ertrinkungsstatistik des letzten Jahres spreche für sich: von den 49 Opfern, die letztes Jahr ertranken, starben 48 Personen im offenen Gewässer. «All diese Faktoren sind ein Indiz, dass wir dieses Jahr möglicherweise mit mehr Ertrinkungsopfern rechnen müssen», so Binaghi. Aufgrund dieser Erkenntnisse hat die SLRG als Gesamtorganisation das Projekt «Coronasommer 2020» ins Leben gerufen.
Zentralschweizer Seepolizeien sind bereit
Bei der Kantonspolizei Uri sei man sich bewusst, dass bei schönem Wetter insbesondere das Urner Seebecken sehr beliebt sei, meint Mediensprecher Gusti Planzer. «Es ist nicht ausgeschlossen, dass es diesen Sommer bei grossem Ansturm auf die Badegewässer zu mehr Unfällen kommen könnte.» Die Badeplätze seien aber begrenzt und die Polizei sei gut vorbereitet, so Planzer.
Die Kantonspolizei Obwalden findet es schwierig, abzuschätzen, ob es im Sommer zu mehr Wasserunfällen und Ertrinkenden kommen würde. Über den Sommer führt die Seepolizei der Kapo Obwalden aber mehr Seekontrollen durch.
Sowohl bei der Luzerner Polizei als auch bei der Kantonspolizei Schwyz werde man die Polizeipräsenz vorerst nicht erhöhen.
Baderegeln studieren
Sowohl die SLRG als auch die Polizeistellen verweisen auf die Baderegeln, um die Sicherheit der Personen sicherzustellen.
- Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.
- Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser. Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.
- Nie überhitzt ins Wasser springen – der Körper braucht Anpassungszeit.
- Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen – Unbekanntes kann Gefahren bergen.
- Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser – sie bieten keine Sicherheit.
- Lange Strecken nie allein schwimmen – auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.