Pilzsaison

So füllst du deinen Pilz-Korb gefahrenfrei

03.11.2022, 17:11 Uhr
· Online seit 27.09.2022, 17:21 Uhr
Herbst heisst Hochsaison für alle «Pilzli»-Fans. Aber nicht jeder schmackhaft aussehende Pilz ist auch geniessbar. Darauf musst du beim Pilze sammeln, achten.

Quelle: Tele 1

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Ob cremige Pilzsuppe, gefüllte Champignons oder eine leckere Eierschwämmchen-Quiche – gerade im Herbst sind Pilze aus der Küche kaum wegzudenken. Wer die schmackhafte Zutat selber sammeln will, muss einiges beachten. Denn nicht jeder Pilz, über den man während des Sonntagsspaziergangs durch den Wald stolpert, ist auch geniessbar.

Warum sich der Weg zur Pilzkontrolle lohnt, erfährst du oben im Video. Im Naturhistorischen Museum in Luzern wurden diese Saison bereits 150 Pilzkontrollen durchgeführt. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es über die ganze Saison hinweg 100 Kontrollen.

Mit Korb statt Plastiktasche

«Wer Pilze sammeln will, sollte sich bereits im Vorfeld darüber informieren», erklärt René Zopp, Mitglied der wissenschaftlichen Kommission der Mykologischen Gesellschaft Luzern. Denn Vorkenntnisse sind wichtig, um nach der Pilzkontrolle nicht leer auszugehen. Das fängt bereits bei der Wahl des Sammelcontainers an. Man sollte niemals Plastiktaschen verwenden, da sich die Pilze durch die anhaltende Feuchte darin schnell zersetzen. Speisepilze können sogar giftig werden. Stattdessen also lieber einen Korb verwenden.

Um diesen Korb mit Speisepilzen zu füllen, empfiehlt René Zopp in die Höhe zu gehen: «Viele Speisepilze, zum Beispiel Steinpilze und Eierschwämme, wachsen im Fichtenwald.» Die Gebiete Sörenberg und Entlebuch eignen sich zum Pilze sammeln, verrät er. Auch hier zahlt sich Vorwissen aus. Wer die Bäume kennt, kann nämlich gezielter nach Pilzen suchen. Denn viele Speisepilze sind sogenannte Mykorrhiza-Pilze. Diese gehen eine Lebensgemeinschaft – eine sogenannte Symbiose – mit den Wurzeln anderer Pflanzen, zum Beispiel Bäumen, ein.

Sorge tragen zur Natur

Findet man schliesslich einen Speisepilz, kann man ihn vorsichtig aus dem Boden drehen. «Bei zerbrechlichen Pilzen arbeitet man aber besser mit einem Messer», erklärt René Zopp. Dabei gilt es zu beachten, das Pilzgeflecht darunter nicht zu verletzten. So wächst der Pilz im Jahr darauf wieder. Löcher, die man dabei im Boden hinterlässt, soll man wieder mit Erde zudecken.

Weiter rät der Pilzkenner davon ab, bei Regenwetter sammeln zu gehen: «Durchnässte Pilze gehen schneller kaputt.» Feucht sind Pilze ausserdem nicht lagerbar.

Wer seinen Korb gefüllt hat, für den heisst die nächste Station: Pilzkontrolle. Die Pilze sollte man bereits vorher nach Sorten trennen. Am besten nimmt man nur ein bis zwei Exemplare pro Sorte mit. Die Pilze müssen ausserdem ganz sein. Es ist also unsinnig, einfach wild jeden Pilz einzupacken, den man gerade findet. Alte Pilze soll man stehen lassen. Von Pilzen, die man nicht kennt, nimmt man besser nur ein, zwei Exemplare mit, um sie kontrollieren zu lassen. Sind sie essbar, kann man im Nachhinein noch einmal mehr sammeln gehen.

Hier findest du Pilzkontrolleurinnen und Pilzkontrolleure in deiner Region, die essbare von giftigen Pilzen unterscheiden können. Auf www.vapko.ch findest du weitere nützliche Tipps rund um das Thema Pilze sammeln.

(wra)

veröffentlicht: 27. September 2022 17:21
aktualisiert: 3. November 2022 17:11
Quelle: PilatusToday

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