Stadt Luzern will mehr Geld für Kinderbetreuung ausgeben
Quelle: PilatusToday
In erster Linie geht es darum, Beruf und Familie leichter zu vereinen, schreibt die Stadt Luzern in einer Mitteilung. Um die Fehler und Mängel im System der Betreuungsgutscheine ausfindig zu machen, hat ein externes Beratungsunternehmen die Situation analysiert.
Gleichbleibende Unterstützung bei steigenden Preisen
Die Untersuchung zeigt, dass die Nachfrage nach Betreuungsplätzen seit einigen Jahren stagniert. Die Kosten, die die Eltern tragen, sind dabei angestiegen – denn die Kita-Kosten stiegen, während die Höhe der Betreuungsgutscheine gleichblieb. Weiter zeigt die Analyse, dass Familien mit mehr als einem Kind finanziell besonders stark belastet sind.
Im Vergleich mit anderen Städten sei Luzern bei der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ins Hintertreffen geraten. So zahlt etwa Freiburg fast viermal so viel pro betreutes Kind und St. Gallen fast doppelt so viel wie Luzern.
Der Preisanstieg bei Kindern im Vorschulalter sei vor allem höheren Personalkosten geschuldet. So seien Kitas auf besser qualifiziertes Personal angewiesen und dieses sei knapp, was sich auf die Löhne auswirke.
Weniger Anspruchsberechtigte
Auch habe sich der Kreis der Anspruchsberechtigten verkleinert. Während die befragten Eltern mit der Betreuungsform zufrieden seien, beklagten einige den Preis und die fehlende Betreuungsmöglichkeit während der Ferien. Die Analyse schlägt vier Verbesserungen vor.
Die Luzerner Stadtregierung will in einem ersten Schritt die Eltern finanziell stärker entlasten und beantragt daher einen Sonderkredit von 14,4 Millionen Franken für zehn Jahre. Damit sollen der maximale Betreuungstarif, den die Stadt als Basis nimmt, die Einkommensgrenze und der Geschwisterbonus erhöht werden. Die Subventionserhöhung soll 2022 in Kraft treten.
Im Weiteren will die Stadt die Schnittstelle zwischen vorschulischer und schulischer familienergänzender Betreuung verbessern. Eine Weiterentwicklung der Qualität der Angebote, die über 5,7 Millionen Franken kosten soll und etwa Qualitätslabel für Kitas beinhaltet, will die Stadtregierung 2024 ins Parlament bringen.
Ende 2020 gab es in der Stadt Luzern 37 Kitas. Rund ein Drittel der Kinder bis zum vierten Lebensjahr werden familienextern betreut. Diese Betreuungsquote ist seit 2014 unverändert.
(sda/wan)