Über 1'200 Zentralschweizer in Quarantäne
Langsam kehren die letzten Reisenden aus den Sommerferien zurück. Auf viele von ihnen wartet aber nicht etwa der Arbeits- oder Schulalltag, sondern die eigenen vier Wände. Wer aus einem Land mit erhöhtem Corona-Ansteckungsrisiko in die Schweiz einreist, ist verpflichtet, sich beim Kanton zu melden und sich für zehn Tage in Quarantäne zu begeben.
Wenig Verstösse in Luzern
So geht es derzeit über 800 Personen im Kanton Luzern, heisst es auf Anfrage von PilatusToday. «Es sind rund 200 Personen, bei denen wir stichprobenweise Kontrollen durchgeführt haben», sagt David Dürr, Leiter Dienststelle Gesundheit und Sport. Die Einreisenden hielten sich grösstenteils an die Quarantänepflicht, heisst es weiter. Ausnahmen gebe es wenige. Wie viele Verstösse es im Kanton Luzern gab, dazu konnte sich David Dürr nicht äussern: «In diesen Fällen wird die Polizei informiert und ein Verfahren eingeleitet. Zu laufenden Verfahren nehmen wir keine Stellung.»
Die Personendaten der Einreisenden erhält der Kanton vom BAG. Diese stammen jedoch ausschliesslich von Flug- und Schiffsreisenden, sagt David Dürr. Bei Personen, die mit dem Auto einreisen, sind die Kantone auf Eigenverantwortung angewiesen. Sowohl die Polizei als auch die Dienststelle Gesundheit und Sport gingen etwa «Meldungen aus der Nachbarschaft» nach, erklärt Dürr.
Zug: Ein Drittel sind Kinder
In Zug dürften etwa 130 Kinder den Schulstart vom kommenden Montag verpassen. Laut Kantonsarzt Rudolf Hauri handle es sich bei ungefähr einem Drittel, der über 400 Personen in Quarantäne, um Kinder unter 16 Jahren. In Zug führe man keine Liste über die einzelnen Reiseländer. «Es sind jedoch überwiegend Länder aus dem Balkan», sagt Rudolf Hauri.
Bei rund zehn Prozent der Betroffenen seien Kontrollen durchgeführt worden, erläutert der Kantonsarzt gegenüber PilatusToday. Es habe zwei Fälle gegeben, bei denen Personen mit dem Auto aus Risikoländern eingereist seien und sich nicht gemeldet hätten. Auch gegen sie wurden Verfahren eröffnet.
Ein Verstoss in Obwalden
Im Kanton Obwalden befinden sich zurzeit 42 Personen in Quarantäne. Fast drei Viertel von ihnen ist aus Nordmazedonien, dem Kosovo oder Bosnien und Herzegowina in die Schweiz eingereist, sagt Patrick Csomor, Leiter Gesundheitsamt. Es habe vereinzelte Kontrollen durch die Kantonspolizei gegeben, bei denen ein Verstoss festgestellt wurde. «Bei solchen Einzelfällen funktioniert die soziale Kontrolle aus dem Umfeld», erklärt Csomor.
Ähnlich tief sind die Zahlen in Nidwalden. Die Anzahl Personen in Quarantäne liege derzeit bei 41 Personen, davon sechs Kinder, heisst es auf Anfrage. Man habe im «einstelligen Bereich» Kontrollen durchgeführt. Verstösse seien keine bekannt.