Luzerner Stadtoriginal

Urfasnächtler Silvio Panizza mit «Sempacher» verabschiedet

30.09.2022, 15:24 Uhr
· Online seit 30.09.2022, 15:19 Uhr
Silvio Panizza, Luzerner Fasnachtslegende, wurde am Freitagmorgen gebührend verabschiedet. Der Herausgeber des «Rüüdigen Fasnachtsführer» war im vergangenen Juli verstorben. Gewürdigt wurde Panizza unter anderem mit dem «Sempacher».

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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Der Gedenkgottesdienst für Silvio Panizza stand ganz im Zeichen seiner Leidenschaft: Die Luzerner Fasnacht. Über 100 Menschen, zahlreiche Fasnachtsverbände und Zünfte erwiesen ihm am Freitagmorgen in der Franziskanerkirche die letzte Ehre. Beim Trauerzug in die Kirche wurde der «Sempacher» gespielt. Auch ein Bild von Panizza wurde gefertigt, das während der Fasnacht auf der Kapellbrücke aufgehängt werden wird.

Silvio Panizza war durch und durch Fasnächtler. Von 1972 bis 2020 hat er den «Rüüdigen Fasnachtsführer» herausgegeben – ein knapp 100-seitiges Büchlein mit rund 600 Daten von Zentralschweizer Fasnachtsanlässen sowie selbst recherchierten und geschriebenen Beiträgen rund um die Fasnacht. Zudem hat er auch mehrere Bälle veranstaltet, war Mitglied der Zunft zu Safran und Mitbegründer der Tschäderi-Bumm-Musig. Nebenbei bekam man seinen Namen auch immer wieder in Form von FCL-Leserbriefen in der Luzerner Zeitung zu Gesicht.

Im Video siehst du, wie er 2013 die Fasnachtsdekorationen der Restaurants bewertet hat:

Quelle: Archiv Tele 1

«Ein rüüdiger Fasnächtler, ein rüüdiger Organisator und ein total lieber Mensch», beschreibt Linus Jäck, ehemaliger Präsident der Vereinigten, seinen verstorbenen Kollegen. Adolf Portmann von der Güggali-Zunft Kriens meint: «Jimmy war ein waschechtes Original.» Ruedi Ledergerber aus Küssnacht ergänzt: «Chapeau Silvio, solche Menschen wie dich, gibt es zu wenig.»

Silvio Panizza sei 365 Tage im Jahr unermüdlich für die Fasnacht unterwegs gewesen, meinte Wegbegleiter Röbi Marty, Präsident der Vereinigten. Der Urfasnächtler hinterlasse mit dem Fasnachtsführer jedoch etwas Wunderschönes. Er werde nie vergessen werden und «der Himmel hat jetzt einen ganz guten Fasnächtler mehr». Während des Gottesdiensts wurde gesagt, dass Panizza selbst nicht an das Leben nach dem Tod geglaubt hätte, denn im Himmel gäbe es keine Fasnacht und auch keinen FCL.

(red.)

veröffentlicht: 30. September 2022 15:19
aktualisiert: 30. September 2022 15:24
Quelle: PilatusToday

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