In Altdorf stehen Migranten auf der Bühne: «Wir sind wirklich eine Familie geworden»
Das Theaterstück «Fremd sein» erzählt die Geschichte der geflüchteten Menschen, die auf der Bühne stehen. Mit viel Offenheit sprechen sie über ihre Erfahrungen, ihre Wünsche und ihre Reise bis nach Uri. Während zwei Jahren wurde das Stück auf die Beine gestellt. In dieser Zeit konnten die Darstellerinnen und Darstellern viele Erfahrungen sammeln. «Mit jeder Person spricht man Deutsch. Ich habe mein Deutsch dadurch ein wenig verbessert», sagt Tesfalem Yehdego, der auf der Bühne steht.
Besonderes Projekt für Leiterin
Nicht nur für die Geflüchteten ist das Theaterprojekt etwas Besonderes, sondern auch für die Urner Theaterleute. «Ich bewundere die Menschen für ihren Lebensmut und Lebenswillen. Und wie fröhlich sie sind und tanzen können, obwohl sie zum Teil so schwierige Schicksale erleben mussten», erzählt die Mitwirkende Helene Bachmann. Es habe sie Demut und Dankbarkeit gelehrt.
Der Leiterin Lory Schranz ist das Theaterprojekt besonders nahe gegangen. Und eine Botschaft sei ihr dabei besonders wichtig: «Wir wollen den Menschen auch die Augen öffnen und sagen, sie sollen hinschauen und sich vorstellen, sie kämen in ein Land, in dem sie die Sprache nicht kennen und die Kultur eine ganz andere ist.»
Zwischen den Beteiligten sind während der zweijährigen Probezeit Freundschaften entstanden. «Wir sind wirklich eine Familie geworden. Wir schauen zueinander und unternehmen auch in der Freizeit miteinander Sachen», erzählt Emile Carvalho, die beim Projekt mitwirkt. Und die Spielerinnen und Spieler aus verschiedenen Ländern der Welt haben im Kanton Uri ein Zuhause gefunden.
(red.)