Urner Corona-Hochzeit

In Luzern gibt es Quarantäne mit Unterbrüchen

07.10.2020, 10:08 Uhr
· Online seit 05.10.2020, 20:14 Uhr
Vergangenen Dienstag wurde ein Gast bei einer Hochzeitsfeier in Schattdorf positiv auf das Coronavirus getestet. Unterdessen wurde bekannt, dass am Anlass weitere Personen positiv waren. Einige Gäste mussten sich daher wieder in Quarantäne begeben. Dies, nachdem die Quarantäne zuvor für zwei Tage aufgehoben wurde.
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«Nach dem Anlass wurde für die ganze Gesellschaft vorsorglich Quarantäne verordnet», sagt der Urner Kantonsarzt Dr. Jürg Bollhalder. Dieses Vorgehen gebe Zeit, um die genaue Sachlage zu klären. Im Rahmen des Contact Tracings werde anschliessend jeder Fall einzeln überprüft und schlussendlich entschieden. «Das führte dazu, dass bei einigen Gästen die Quarantäne wieder aufgehoben werden konnte», so Bollhalder. Das BAG empfiehlt den Kantonen, dass sich bei einer Veranstaltung mit einer positiven Person nur die infizierte Person, sowie Personen, welche engen Kontakt mit dieser hatten, sich in Quarantäne begeben müssen.

Quarantäne nach der Quarantäne

An der Hochzeit waren auch Gäste aus dem Kanton Luzern anwesend. Sie wurden nach der Hochzeit alle vorsorglich in Quarantäne geschickt. Diese wurde einige Tage später aufgehoben, jedoch nicht für lange. Bereits zwei Tage später wurde die Quarantäne per SMS durch den Luzerner Kantonsarzt erneut angeordnet. «Bei der Anordnung einer Quarantäne handelt es sich um eine einschneidende Massnahme gegenüber einer einzelnen Person», erklärt David Dürr, Leiter Dienststelle Gesundheit und Sport. Gemäss Epidemiengesetz muss die Massnahme verhältnismässig sein, sie darf nur so lange andauern, wie es notwendig ist, um die Verbreitung einer übertragbaren Krankheit zu verhindern. Zudem ist sie regelmässig zu überprüfen. Daher ist die Quarantäne bei den betroffenen Luzernerinnen und Luzernern aufgehoben worden. «Ergeben sich neue Aspekte bei der Risikobeurteilung, ist die Massnahme entsprechend anzupassen», so Dürr. Im Fall der Urner Hochzeit waren die neuen Aspekte das Bekanntwerden von weiteren positiven Fällen.

Die Contact Tracing Teams seien bei ihrer Arbeit stark auf die Mitarbeit der betroffenen Personen angewiesen. «Es ist ein Konzept, welches von erwachsenen und verantwortungsvollen Menschen ausgeht», sagt Jürg Bollhalder. Zudem gebe es Druck aus Politik und Wirtschaft, vor allem nach dem bekannt wurde, dass Gäste aus dem Kanton Zürich nicht in Quarantäne mussten (PilatusToday berichtete). Der Urner Kantonsarzt bestätigte gegenüber PilatusToday und Tele 1, dass nicht mehr alle Urner Gäste in Quarantäne sind.

veröffentlicht: 5. Oktober 2020 20:14
aktualisiert: 7. Oktober 2020 10:08
Quelle: PilatusToday

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