Statistik zeigt

Kanton Uri steht auf Platz 2 der meisten Übergewichtigen

· Online seit 14.06.2022, 16:03 Uhr
Alle fünf Jahre werden in der Schweiz Daten zu Übergewicht erhoben. Bei der jüngsten Befragung machten die Kantone Schwyz und Uri keine gute Figur. Doch was sind die Gründe dafür? Wir haben uns auf Spurensuche begeben.
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Die Kantone Uri und Schwyz befinden sich auf der Rangliste des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) auf Platz zwei und drei. Nur im Kanton Jura gibt es noch mehr Menschen, die an Übergewicht leiden.

Maria Kempf, die beim Kanton Uri als Ernährungsberaterin arbeitet und regelmässig in Schulen über gesunde Ernährung informiert, reagiert überrascht auf dieses Ergebnis: «Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass im Kanton Uri so viele von Übergewicht betroffen sind.»

Immer mehr Übergewicht bei Kindern

Warum genau der Kanton Uri fast an der Spitze steht, sei schwierig abzuschätzen, sagt Kempf. Trotzdem hat die Ernährungsberaterin eine Erklärung dafür: «Seit der Corona-Pandemie fallen uns vermehrt Kinder auf, die klar an Übergewicht leiden.»

Die Kinder selbst können aber am wenigsten etwas für ihre Kilos. «Eltern greifen heute vermehrt zu Fertiggerichten, statt frisch zu kochen. Das ist ein echtes Problem», sagt Kempf.

BMI nicht als einziger Referenzwert

Doch was gilt überhaupt als übergewichtig? Hierfür wird oftmals der Body-Mass-Index als Referenz genommen, der rein mit Zahlen berechnet, ob jemand an Übergewicht leidet oder nicht. Nur den BMI anzuschauen sei jedoch heikel, sagt Ariele Fabris, Leiter der Arztpraxis Fabris und Albores in Schattdorf. Es müssten auch andere Faktoren berücksichtigt werden.

Gerade im Kanton Uri seien einige in der Landwirtschaft tätig. Wer täglich strenger Arbeit ausgesetzt ist, ist auf Essen mit vielen Kohlenhydraten angewiesen. Aber auch hier gelte es zu differenzieren: Nur weil jemand breit gebaut ist, sei das nicht automatisch Übergewicht, betont der Mediziner.

Das kannst du gegen Übergewicht tun

Für übergewichtige Menschen hat Ariele folgende Tipps parat: «Schnellschüsse führen nie zum Ziel». Er führt aus: «Es braucht eine langfristige Therapie. Diese muss laufend an die Bedürfnisse der Patienten und die neusten Erkenntnisse der Forschung angepasst werden.»

(str)

veröffentlicht: 14. Juni 2022 16:03
aktualisiert: 14. Juni 2022 16:03
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch