«Ärgerlich» und «grosse Sache»

Schmierereien an Urner Rathaus nach Frontex-Ja

16.05.2022, 10:33 Uhr
· Online seit 16.05.2022, 10:31 Uhr
Das Ja zum Frontex-Ausbau scheint nicht allen Urnerinnen und Urnern zu gefallen: Am Tag nach dem Abstimmungssonntag prangen auf dem Urner Rathaus diverse Parolen.
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Der Abstimmungssonntag hat ein Nachspiel – zumindest, was das Altdorfer Rathaus betrifft. Nachdem rund 70 Prozent der Urnerinnen und Urner dem Frontex-Ausbau zugestimmt haben, prangen am Montagmorgen diverse Schmierereien auf dem Gebäude mitten in Altdorf, so die «Luzerner Zeitung»

Darauf zu lesen sind unter anderem Parolen wie «Fuck Frontex» oder «Gränzä tötet». Entdeckt wurde das Ganze am Montagmorgen um sechs Uhr, wie Adrian Zurfluh, Informationsbeauftragter des Kantons Uri, auf Anfrage mitteilt. Noch am Sonntagabend seien die Schmierereien nicht da gewesen. Da die Säuberung mit Steuergeldern bezahlt werden müsse, sei das Ganze «von dieser Seite her ärgerlich», sagt Zurfluh. Dementsprechend habe man sich auch dazu entschieden, Anzeige gegen unbekannt zu erstatten.

Komplizierte Reinigung

Ähnliches habe es in den vergangenen 20 Jahren, in denen er schon für den Kanton arbeite, nicht gegeben. Sonst seien es bloss wenige Buchstaben gewesen. Das hier sei «sicherlich eine grosse Sache». Ein Bezug zur Abstimmung sei klar gegeben.

Wann die Schmierereien genau entfernt werden können, ist noch unklar. Da das Gebäude zum Teil aus Sandstein besteht, müssen zuerst Abklärungen durch einen Maler oder Spezialisten vorgenommen werden. So müsse das Material «relativ vorsichtig» behandelt werden, wie Zurfluh sagt.

Auch von der Urner Polizei gibt es bisher nur wenige Informationen. So laufen auch hier Abklärungen, wie Mediensprecherin Sonja Aschwanden festhält. Bereits heute morgen habe man eine Patrouille vor Ort geschickt. Nun sei man daran, das Ganze mit den Verantwortlichen anzuschauen. Folgen soll im Verlauf des Tages ein Zeugenaufruf.

Wie schnell und ob man Sprayer überhaupt ausfindig machen könne, das sei «von Fall zu Fall unterschiedlich». So liessen sich die Täter beispielsweise an gewissen Mustern erkennen. Eine grundsätzliche Antwort könne sie aber nicht geben, so Aschwanden.

(red.)

veröffentlicht: 16. Mai 2022 10:31
aktualisiert: 16. Mai 2022 10:33
Quelle: Luzerner Zeitung

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