Wassen

Sechs Schafe von Zug überrollt

14.06.2022, 12:20 Uhr
· Online seit 14.06.2022, 12:12 Uhr
Eine Schafherde ist auf die Gleise der SBB gelangt. Dabei kamen sechs Tiere ums Leben. Mit dem Schafhalter wird nach Lösungen gesucht, die Tiere besser zu schützen.
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In Wassen ist eine Schafherde auf die Zuggleise der SBB gelangt. Ein Personenzug konnte nicht mehr rechtzeitig abgebremst werden, wodurch sechs Schafe getötet wurden. Dies bestätigte die Kantonspolizei Uri auf Anfrage der «Urner Zeitung».

Eine Leserin beschreibt die Zugfahrt ab Göschenen Richtung Erstfeld wie folgt: «Bei den Kehrtunnels auf der Höhe des Pfaffensprungs zwischen den Felsen bevor man durchs Dorf Wassen fährt, musste der Lokführer halten. Danach gab es eine Durchsage, dass der Zug in eine Schafherde gefahren sei.»

Dass dabei Schafe verletzt wurden, konnte die Leserin nicht feststellen. Wohl aber wurden vom Fenster aus «verstörte Tiere» beobachtet, wie das Bild zeigt. Die Kantonspolizei schreibt nun aber von der traurigen Realität: «Beim Vorfall mussten sechs Schafe ihr Leben lassen.» Die Polizei hatte unmittelbar nach dem Vorfall am Pfingstmontag die Meldung erhalten und rückte nach Wassen aus. «Aufgrund der Abklärungen geht die Kantonspolizei davon aus, dass keine strafrechtlich relevante Handlung passiert ist.» Der öffentliche Verkehr sei nicht eingeschränkt worden, am Bahnwagen entstand kein Sachschaden.

Vorfälle kommen immer wieder vor

Vor einem Monat habe sich bereits ein ähnlicher Fall ereignet. «Deshalb hat die Polizei das Gespräch mit dem betroffenen Landwirt aufgenommen, um ähnliche Vorfälle künftig vermeiden zu können», so die Kantonspolizei Uri.

Zum konkreten Vorfall äussern sich die SBB nicht. Sie schreiben aber in einer Stellungnahme «Vorfälle mit Wild- und Nutztieren im Zugverkehr kommen immer wieder vor und lassen sich nie ganz vermeiden. Durch präventive Arbeit, beispielsweise bioakustische Wildtieranlagen beziehungsweise durch stabile, der Tierart entsprechende Zäune und durch gut vorbereitete und sorgfältig durchgeführte Weidewechsel wird das Risiko von Kollisionen mit Wild- beziehungsweise. Nutztieren erheblich gemindert.»

Bei Kollisionen mit Nutztieren haften die Halterinnen und Halter, bei solchen mit Wildtieren die SBB selber. «Die Halterinnen und Halter von Nutztieren sind verantwortlich, Massnahmen zu treffen, um die Tiere vom Gefahrenbereich der Bahn fernzuhalten.» Zäune seien in der Regel im Eigentum der Tierhalterinnen und -halter und würden durch diese unterhalten. «Bezüglich Zäune gibt es Normen welche einen guten Schutz gewährleisten.»

Die SBB mache in Zusammenarbeit mit der Landwirtschafts-Branche periodisch Sensibilisierungskampagnen mit dem Ziel, die Gefährdung durch Nutztiere auf den Gleisen zu minimieren. «Zur Häufigkeit von Zugstopps aufgrund von Tieren können wir keine Angaben machen.»

Urner Zeitung /Florian Arnold

veröffentlicht: 14. Juni 2022 12:12
aktualisiert: 14. Juni 2022 12:20
Quelle: Luzerner Zeitung

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