«Achtung: verunreinigtes Trinkwasser – Trinkwasser muss abgekocht werden.» So warnte die Gemeinde Sisikon die Einwohnerinnen und Einwohner bereits Anfang September mit einem Flyer. Nun steht auf der Gemeindewebsite: «UPDATE!!!! Leider sind die aktuellen Wasserproben immer noch nicht keimfrei.» Die gesamte Dorfbevölkerung muss das Trinkwasser aufgrund einer Verkeimung entweder abkochen oder frisches Wasser vom Tankwagen auf dem Parkplatz des Gemeindehauses holen.
Nach den Unwettern Ende August seien Proben genommen worden, schreibt der "Bote der Urschweiz". Diese haben gezeigt, dass die Grenzwerte überschritten wurden. Die Wasserqualität entspricht seitdem nicht mehr den Vorgaben. Gemeindepräsident Timotheus Abegg teilte auf Anfrage der Zeitung mit, dass sofort Fachleute von Abwasser Uri und vom Laboratorium der Urkantone eingeschaltet wurden und man unverzüglich ein «Trinkwasser-Stopp» verfügt habe.
Seither habe man systematisch nach der Ursache gesucht und verschiedene Lecks gefunden. Gewisse Abwasserleitungen zwischen dem Dorf und oberhalb der Trinkwasserquelle waren beschädigt. Dadurch konnten Abwasser und Fäkalkeime ins Trinkwasser gelangen. Die Starkniederschläge im Sommer könnten der Auslöser gewesen sein. Betroffen ist die Hauptversorgungsquelle Aegerli, die zwar nahe dem Dorf liegt, aber auf Schwyzer Boden liegt. Ein Teil der Leitungen führt auch über das Gemeindegebiet von Morschach.
«Zusammen mit unseren Morschacher Kollegen haben wir nun diverse Rohre repariert, weitere folgen in den nächsten Tagen noch. Wir arbeiten intensiv an der Behebung des Problems», sagt Abegg gegenüber dem «Boten».
Flauer Magen wegen unzureichender Kommunikation der Gemeinde?
Laut der Zeitung haben diverse Personen aus Sisikon von einem flauen Magen berichtet, nachdem sie Hahnenwasser getrunken hätten. Sie hätten die Flugblätter zu spät gesehen, auch die Mitteilung auf der Gemeindehomepage hätte nicht alle Bewohnenden der Gemeinde erreicht. Gemäss dem Laboratorium der Urkantone wurden in einigen Proben tiefe Werte von Fäkalkeimen nachgewiesen, die Magen-Darm-Infektionen auslösen können.
Gegenüber dem Onlineportal "20 Minuten" sagt Gemeindepräsident Abegger, dass man die Meldung zudem auch auf diversen sozialen Medien und mündlich gestreut habe. Zudem gäbe es keine Krankheitsfälle: «Die Werte sind über dem geforderten Normwert, jedoch nicht in einer Konzentration, welche Krankheitsfälle auslösen sollte.»