Gotthard-Stau

Urner Dörfer proben Aufstand gegen Ausweichverkehr

29.09.2022, 08:02 Uhr
· Online seit 28.09.2022, 17:51 Uhr
In den Urner Dörfern herrscht dicke Luft wegen der Verkehrsbelastung entlang der Autobahn A2. Eine Petition fordert Massnahmen gegen den Ausweichverkehr. Nachdruck erhält diese durch ein Postulat auf nationaler Ebene.
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Die aktuelle Situation in den Urner Dörfern ist laut dem Urner Mitte-Nationalrat Simon Stadler unhaltbar. Er reichte deshalb am Mittwoch das Postulat «Verbesserung des Verkehrsmanagements und Umgang mit Ausweichverkehr» ein. 29 Nationalrätinnen und Nationalräte aus sämtlichen Parteien hätten den Vorstoss unterzeichnet, teilte Stadler mit.

Kantonsstrassen nicht als Alternative benutzen

Am selben Tag veröffentlichte die IG Uri ihre Petition, die bereits von über 1500 Personen unterzeichnet worden sei. Sie richtet sich unter anderem an Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Die Kantonsstrasse dürfe nicht als Autobahn-Alternative missbraucht werden. Es brauche nun konsequente Massnahmen. Die bisher umgesetzten Massnahmen, Dosierungen wie auch punktuelle Experimente, seien ungenügend.

Astra kündigt Bauarbeiten an

Am Mittwoch teilte das Bundesamt für Strassen (Astra) zudem mit, dass für den Bau der zweiten Gotthardröhre Baugrundverbesserungen im Bereich des Tunnels Steglaui in Göschenen nötig seien. Die Fahrbahn Richtung Norden wird ab Montag bis Mitte Dezember gesperrt. Der Verkehr wird im Baustellenbereich wechselseitig geführt.

Bei hohem Verkehrsaufkommen sowie an den Wochenenden wird der Verkehr über die Gotthardpassstrasse Richtung Süden durch das Dorf Göschenen umgeleitet. Der Verkehr Richtung Norden wird weiterhin über die Umfahrungsstrasse durch den Tunnel Steglaui geführt.

Pilotprojekt lanciert

Im Sommer wurde zudem ein Pilotprojekt lanciert. Gibt es vor dem Gotthardtunnel in Richtung Süden mehr als fünf Kilometer Stau, wird die Autobahneinfahrt Wassen gesperrt. So wollen die Kantonspolizei Uri und das Bundesamt für Strassen die Bevölkerung entlasten.

veröffentlicht: 28. September 2022 17:51
aktualisiert: 29. September 2022 08:02
Quelle: sda

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