Urner Umweltverbände fordern Ausbau des Göscheneralp-Stausees
Die im Urner Umweltrat zusammengeschlossenen Organisationen Verkehrs-Club der Schweiz (VCS), WWF, Pro Natura sowie Ärztinnen und Ärzte für den Umweltschutz sind mit einem entsprechenden Begehren an die Urner Kantonsregierung gelangt. Eine Staudammerhöhung böte die Chance, einen wichtigen Beitrag zur Winterstromversorgung zu leisten, teilt der Umweltrat mit.
Es werde immer wichtiger, die Stromproduktion vom Sommer auf den Winter zu verlegen, weil immer mehr Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge im Betrieb seien. Könnte der Göscheneralpsee mehr Wasser speichern, könnte nicht nur das Kraftwerk Göschenen im Winter mehr Strom produzieren, sondern auch die nachgelagerten Kraftwerke Wassen und Amsteg.
Kein neues Anliegen
Eine Erhöhung des Staudamms auf der Göscheneralp ist seit 1963 ein Thema. Mehrfach wurde eine Erhöhung um 15 Meter geprüft und verworfen. Ein Projekt von 2009 sah eine Erhöhung um acht Meter und damit eine Vergrösserung des Fassungsvermögens um 15 Prozent vor. Es scheiterte 2011, weil sich die Kraftwerksbetreiberin und der Kanton finanziell nicht einigen konnten. Seither hätten sich die Rahmenbedingungen aber verändert, betont der Umweltrat.
Der Göscheneralpsee liegt auf einer Höhe von 1’800 Meter und fasst 75 Millionen Kubikmeter Wasser. Der Erddamm, der den See staut, ist nach Angaben der Kraftwerk Göschenen AG 155 Meter hoch und 540 Meter lang.