Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg (CVP/Die Mitte, seit 2012) und Baudirektor Roger Nager (FDP, seit 2016) treten bei den kommenden Wahlen nicht mehr als Regierungsräte an. Die bisherige reine Männerrunde könnte durch starke Frauenkandidaturen aufgebrochen werden. So starten die Parteien in den Wahlkampf:
CVP/Die Mitte
Für die wählerstärkste Urner Partei, CVP/Die Mitte, treten Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind und Justizdirektor Daniel Furrer zur Wiederwahl an. Den freiwerdenden Sitz von Beat Jörg versuchen Céline Huber und Hermann Epp zu verteidigen. Gemäss PilatusToday- und Tele 1-Politexperte Armin Camenzind mit Vorteil Huber: «Man konnte feststellen, dass Céline Huber im Wahlkampf sehr präsent war, Hermann Epp eher weniger.»
In der CVP/Die Mitte-Hochburg Uri sei allerdings auch ein vierter Regierungsratssitz nicht ausgeschlossen und somit könnten allenfalls auch beide neuen Kandidierenden den Sprung in die Regierung schaffen.
- Hier findest du das Porträt von Urban Camenzind (Mitte, bisher)
- Hier findest du das Porträt von Daniel Furrer (Mitte, bisher)
- Hier findest du das Porträt von Céline Huber (Mitte, neu)
- Hier findest du das Porträt von Hermann Epp (Mitte, neu)
FDP
Bei der zweitstärksten Partei in Uri möchte Finanzdirektor Urs Janett seine dritte Legislatur antreten. Um den freiwerdenden FDP-Sitz von Roger Nager duellieren sich die Juristin Petra Muheim Quick und Georg Simmen. Laut Politexperte Armin Camenzind sammelte Muheim Quick ihre politischen Erfahrungen vor allem im Kanton Zug. «Sie ist wohl im Kanton Uri etwas weniger bekannt als Georg Simmen. Daher denke ich, dass Simmen einen leichten Vorteil hat.»
Spannend werde es nicht nur bei den Kandidaturen, sondern auch dabei, ob die FDP den Sitz von Roger Nager überhaupt verteidigen könne. Es könnte daher auch zum Duell Georg Simmen (FDP) gegen Hermann Epp (Mitte) kommen.
- Hier findest du das Porträt von Urs Janett (FDP, bisher)
- Hier findest du das Porträt von Petra Muheim Quick (FDP, neu)
- Hier findest du das Porträt von Georg Simmen (FDP, neu)
SVP
Mit einem Sitz in der vergangenen Legislatur vertreten war die Urner SVP. Christian Arnold, seit 2020 in der Regierung, tritt erneut an. Zudem versucht die Partei mit Hansueli Gisler einen zweiten Sitz zu ergattern. «Aufgrund der Ausgangslage denke ich allerdings weniger, dass die SVP einen zweiten Sitz machen wird. Hansueli Gisler wird wohl höchstens eine Nebenrolle spielen», erklärt Camenzind.
- Hier findest du das Porträt von Christian Arnold (SVP, bisher)
- Hier findest du das Porträt von Hansueli Gisler (SVP, neu)
Linke Parteien
Für die SP sitzt seit 2016 Dimitri Moretti als Sicherheitsdirektor in der Regierung. Er stellt sich zur Wiederwahl für eine dritte Legislatur. Konkurrenz aus der eigenen Partei erhält er dabei nicht. Viel mehr dürfte allerdings die 2022 neugegründete GLP auf den Sitz von Moretti schielen. Luzia Gisler politisierte lange für die SP, wechselte bei der Neugründung allerdings zur GLP und stellt sich nun zur Wahl für einen Sitz in der Regierung.
Die Einschätzung von Politexperte Camenzind: «Ich gehe davon aus, dass Dimitri Moretti als bisheriger Regierungsrat spätestens im zweiten Wahlgang gewählt werden dürfte. Luzia Gisler hat mit der GLP eine zu wenig starke Parteibasis, dass sie Moretti wirklich gefährlich werden könnte.»
- Hier findest du das Porträt von Dimitri Moretti (SP, bisher)
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Parteilos
Als zwölfte Persönlichkeit gab im Januar auch der parteilose Sämi Gisler seine Kandidatur für die Urner Regierung bekannt. Sein Wahlkampf beschränke sich auf einen Flyer. Auf Kontaktversuche hat Gisler bisher (Stand: 7. Februar 2024) nicht reagiert.