Zu viel Lärm: Anzeige wegen Gotthard-Baustelle in Göschenen
Auf der riesigen Baustelle bei den künftigen Tunnelportalen wird gesprengt, gespitzt, gehämmert und zertrümmert. All das verursacht einen enormen Lärm, den die Dorfbewohner von Göschenen ertragen müssen. Und zwar noch lange. Die zweite Gotthardröhre geht voraussichtlich ab 2029 in Betrieb. Danach wird die erste Röhre saniert – was wieder zu Baulärm führt. Kaum angefangen, sorgt diese Situation für rote Köpfe, schreibt der «Beobachter». «Göschenen war ein Paradies», sagt der 68-jährige Josef Furger gegenüber der Zeitschrift. Der Forstingenieur aus Göschenen, Urs Thali, fügt an: «Der Lärm macht krank.»
Beschwerde und Strafanzeige
Nun wehren sich mehrere Einwohnerinnen und Einwohner gegen den Baulärm. Sie haben eine Beschwerde und eine Strafanzeige eingereicht. Unter anderem, weil auf der Baustelle die gesetzlichen Ruhezeiten nicht eingehalten würden. Einer der Beschwerdeführer ist Sebastian Tresch. Laut ihm leide die Lebensqualität der Göschener Bevölkerung. Er und zwölf weitere Bewohner haben sich bei der Gemeinde gemeldet: «Ich hatte auch bei den Behörden ziemlich Druck gemacht. Ich wurde daraufhin zu einem Gespräch eingeladen. Dort konnte ich nochmals deutlich sagen, dass ich mir mehr Unterstützung wünsche», erzählt Tresch gegenüber dem «Regionaljournal Zentralschweiz» des Schweizer Radio und Fernsehens SRF. Die Gemeindebehörden hätten sich nach dem Gespräch für die Zurückhaltung in Sachen Baustellenlärm entschuldigt.
Es hat sich was getan
Das Engagement der Dorfbevölkerung von Göschenen hat offenbar bereits Früchte getragen. Der Baustellenlärm bei der zweiten Gotthardröhre wurde mit gezielten Massnahmen reduziert. Unter anderem wurden Lärmschutzwände errichtet und die Ruhezeiten sollen besser eingehalten werden, berichtet das Regionaljournal weiter.
Im Video: Die Bauarbeiten an der zweiten Gotthardröhre haben gestartet
Quelle: Tele 1
(red.)