«Weinserie»

Urteil eines Weinkenners: «Zentralschweizer Wein hat grosses Potenzial»

09.10.2022, 18:53 Uhr
· Online seit 09.10.2022, 18:47 Uhr
Der Zentralschweizer Wein boomt – das Angebot ist gross. Doch was sind die Besonderheiten dieses edlen Tropfens aus der Region? Ivan Barbic, ein «Master of Wine» erzählt, warum dieser Wein immer interessanter wird.

Quelle: Tele 1

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Weinliebhaber freut's: Sei es ein Pinot Noir, ein weisser Riesling Silvaner oder ein Roséwein, die Auswahl an Zentralschweizer Weinen ist vielseitig. Rund 60 verschiedene Sorten hat die Region zu bieten und das war nicht immer so. «Die Entwicklung in den letzten 30 Jahren ist gewaltig, die Klimaerwärmung hat dazu geführt, dass Weintrauben immer reifer und süsser werden», so Ivan Barbic, Master of Wine.

Master of Wine, was bedeutet dieser Titel?

Einige fragen sich bestimmt, was der Titel «Master of Wine» bedeutet, den Ivan Barbic trägt. Auf der ganzen Welt verteilt gibt es gerade mal 400 Personen, welche diesen Titel behaupten.

Es ist eine Ausbildung, die man seit den 50er-Jahren absolvieren kann. Ursprünglich wurde sie in England angeboten, seit den 90er-Jahren ist der Titel «Master of Wine» international bekannt. Es sind Leute, die sich leidenschaftlich mit Wein auseinandersetzen und sich ein breites Wissen aneignen. Einige arbeiten heute in der Weinproduktion, viele sind im Weinhandel tätig und andere schreiben über Wein. So auch Ivan Barbic, sein Alltag ist vielseitig «Ich schreibe für zwei Weinzeitschriften, arbeite in einem Teilzeitpensum im Weinhandel und führe auch Beratungen und Weindegustationen  durch.»

Das hat der Zentralschweizer Wein zu bieten

«Einige die mit mir Zentralschweizer Wein probierten, rechneten viel eher mit einem spanischen oder italienischen Wein im Glas.» Das liege an den immer wärmer werdenden Temperaturen. Der Wein bringe oft eine süssliche Geschmacksnote reifer Früchte mit sich.

«In den letzten Jahren hat man im Weinbau viel experimentiert und sich Wissen angeeignet. Die vielen Traubensorten, die die Zentralschweiz zu bieten hat, sorgen für Abwechslung in den Weinkellern», so Barbic. Ausserdem wird der Wein unterschiedlich gelagert, sei es im Edelstahl, in Betoneiern oder in Holzfässern. Das mache ihn noch vielfältiger.

Eine rosige Zukunft?

Ivan Barbic ist sich sicher, der Zentralschweizer Wein hat Potenzial und wird in Zukunft noch interessanter. «Durch die steigenden Temperaturen wird die Rebfläche sowie die Sortenauswahl noch grösser werden.» Zurzeit sei die Menge an produziertem Zentralschweizer Wein aber noch zu klein, um ihn ins Ausland zu exportieren. «Bis jetzt werden 99 Prozent des in der Zentralschweiz hergestellten Weins auch in der Schweiz getrunken.»

Der edle Tropfen aus unserer Region sei also noch nicht international bekannt, mithalten könne er aber auf jeden Fall, so Barbic.

veröffentlicht: 9. Oktober 2022 18:47
aktualisiert: 9. Oktober 2022 18:53
Quelle: PilatusToday

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