Am Dienstagnachmittag verschanzte sich ein 83-jähriger dementer Mann in seiner Wohnung in Zug und warf Gegenstände aus dem Fenster. Nach erfolglosen Versuchen den Mann dazu zu bewegen, seine Wohnung zu verlassen, drangen die «Luchse» in das Zimmer ein. Der unverletzte Herr wurde in Gewahrsam genommen und später in ärztliche Obhut übergeben.
Bei Verschanzungen Standard
«Wenn sich jemand verschanzt, ist das Standard», so Frank Kleiner von der Medienstelle der Zuger Polizei zum Einsatz der Sondereinheit. «Alter und Gesundheitszustand spielen dabei keine Rolle.» Wichtig sei die Sicherheit aller Beteiligten.
Muss der Schutz einer gefährdeten Person sichergestellt werden, oder ein besonders gefährlicher Straftäter festgenommen werden, sind die Angehörigen der Interventionseinheit «Luchs» gefragt. Ihre Mitglieder bestehen aus speziell ausgebildeten Polizisten, die ihren normalen Dienst in einem der sechs Zentralschweizer Polizeikorps leisten. Kommt es zu einem Zwischenfall, der in das Aufgabengebiet der «Luchse» fällt, können die Mitglieder der Interventionseinheit jederzeit aufgeboten werden. Zu der Häufigkeit der «Luchs»-Einsätze gibt es keine Angaben, da sich diese häufig mit regulären Polizeieinsätzen vermischen.
Strenges Selektionsverfahren
Jede Polizistin und jeder Polizist kann Mitglied der Sondergruppe «Luchs» werden. Die Anwärter müssen jedoch mehrere Eignungstests bestehen. Besonders wichtig ist dabei, dass man über ausserordentliche physische und psychische Belastbarkeit verfügt und bei der Handhabung der polizeilichen Einsatzmittel überdurchschnittliche Fähigkeiten aufweist. Zur Grundausbildung gehören unter anderem Interventionen mit und ohne Hund, Schuss- und Fahrtrainings, Selbstverteidigung, das Eindringen in Gebäude sowie Einsätze vom Helikopter aus.