Kantonsregierung in Davos

WEF mit vielen Luzernern, aber keinen Zugern

· Online seit 16.01.2023, 15:02 Uhr
Auf der diesjährigen Gästeliste des WEF stehen drei Luzerner Regierungsräte. Nicht mit dabei ist hingegen die Zuger Regierung. Sie verharrt, gleich wie viele nicht-sanktionierte Russen, in Zug.
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Die Energie- und Nahrungsmittelkrise, der Klimawandel, die hohe Inflation bei gleichzeitig tiefem Wirtschaftswachstum und die Digitalisierung. Beim WEF 2023 behandeln viele wichtige Menschen die zurzeit wichtigsten globalen Themen. Mit dabei sind nicht nur der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der Kiewer Stadtpräsident Witali Klitschko oder die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, sondern auch eine Luzerner Delegation reist an.

Wie «zentralplus» berichtet, werden die Regierungsräte Reto Wyss, Paul Winiker und Fabian Peter in Davos mit dabei sein. Sie besuchen unterschiedliche Programmteile, um wichtige Fragen in ihren Zuständigkeitsbereichen zu vertiefen, schreibt die Luzerner Staatskanzlei. «Es geht um geopolitische und geostrategische Themen, vom Umgang mit sicherheitspolitischen Herausforderungen über den Kampf gegen Desinformation bis zur Förderung einer auf erneuerbaren Energien basierenden Wirtschaft.»

Heinz Tännler will nicht ans WEF

Neben der Beteiligung am Programm des Jahrestreffens sei auch der Austausch und die Vernetzung mit nationalen und internationalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein wichtiger Zweck der WEF-Teilnahme, schreibt die Staatskanzlei weiter. In Davos mit von der Partie sei auch die Finanzdirektorin der Stadt Luzern, Franziska Bitzi. Ob sie erneut versuchen wird, Luzern und den Bürgenstock als möglichen Austragungsort aufs Tableau zu bringen, wird sich zeigen.

Austausch und Vernetzung, auf den die Zuger Regierung verzichtet. Finanzdirektor Heinz Tännler richtet «zentralplus» aus, dass er die «kosten- und zeitaufwendige Teilnahme» vermeiden möchte. Auch Urs Raschle, Finanzdirektor der Stadt Zug, werde nicht nach Davos reisen. Seine Direktion hätte keine Einladung erhalten.

Russen bleiben in Zug

In Zug würden sich weiterhin viele nicht-sanktionierte russische Geschäftsleute aufhalten. Diese wurden aufgrund des Kriegs in der Ukraine erneut nicht ans WEF eingeladen. Weit weg vom WEF-Getümmel sind die russischen Oligarchen und Multimilliardäre also nicht.

Wie «zentralplus» berichtete, seien 2017 zirka 70 Vertreter von russischen Firmen nach Davos gereist. Die Hälfte davon hätte enge Verflechtungen in die Zentralschweiz. Beispiele sind etwa Gazprom, Nord Stream AG oder Novatek, die alle einen Sitz in Zug hätten. Und wer weiss, womöglich nehmen trotz der Sanktionen gegen Russland gewisse WEF-Teilnehmenden den rund zweistündigen Weg von Davos nach Zug auf sich, um den Dialog mit den Russen (wieder) zu suchen.

(bsv)

veröffentlicht: 16. Januar 2023 15:02
aktualisiert: 16. Januar 2023 15:02
Quelle: PilatusToday

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