Weihnachtsgurke, feierlicher Baumstumpf: Weihnachtsbräuche rund um die Welt
La Befana: Die Weihnachtshexe
In Italien gibt es nebst dem Heiligabend noch einen weiteren Höhepunkt: Die Weihnachtshexe La Befana. Der Legende nach wollte die Hexe Befana dem kleinen Jesuskind pünktlich zur Geburt Gaben und Geschenke bringen. Unglücklicherweise verpasste sie den leitenden Weihnachtsstern, flog zu spät los und kam nicht rechtzeitig an. Daher fliegt die Hexe erst nach Weihnachten von Haus zu Haus und bringt den Kindern allerlei Gaben. Die braven Kinder bekommen Spielzeuge und Süssigkeiten, die Ungezogenen werden mit Kohlestücken und Asche beschenkt.
Feierlicher Baumstumpf
Es ist «El Tió de Nadal», der in Katalonien an Weihnachten für die Bescherung zuständig ist. Bei «Tió» handelt es sich um einen kurzen Baumstumpf. Dieser wird von den Kindern in der Vorweihnachtszeit in einem nahe gelegenen Waldgebiet gefunden und mit nach Hause gebracht. Einmal im neuen Heim, wird der kleine Holzklotz gefüttert und mit einer Decke zugedeckt. Die Niedlichkeit hält jedoch nicht lange an. An Heiligabend wird «Tió» ins Feuer gelegt und anschliessend von der Familie mit Stöcken geschlagen, bis er Geschenke und Süssigkeiten kackt.
Weihnachtsgurke
Eine Essiggurke im Weihnachtsbaum suchen? Was absurd klingt, ist tatsächlich eine Weihnachtstradition. Hier wird ein Essiggurken-Ornament zwischen den Tannenzweigen versteckt. Aufgrund der ebenso grünen Farbe ist es schwierig, sie zu finden. An Heiligabend müssen dann alle Gäste nach dem Gürkchen suchen. Wer sie findet, bekommt ein zusätzliches Geschenk oder hat einfach demnächst viel Glück. Bei den Amerikanern ist der skurrile Brauch sehr beliebt und die «Christmas Pickle» wird anmutig zwischen den Zweigen gesucht. Woher die Tradition stammt, ist unklar.
Sterne bestimmen die Bescherung
Jedes Jahr an Heiligabend quengeln die Kinder und können es kaum abwarten, die Geschenke zu öffnen. Aber wann ist nun der richtige Zeitpunkt? In der Ukraine oder Polen steht der richtige Zeitpunkt zum Öffnen der Geschenke wortwörtlich in den Sternen geschrieben. An Heiligabend muss das jüngste Kind den Abendhimmel beobachten und auf den ersten Stern, der erscheint, warten. Wenn der erste Stern am Himmel erleuchtet, dürfen die Geschenke geöffnet werden.
Pudding an der Decke
Eine beliebte und weit verbreitete Weihnachtsspeise ist der Pudding. In der Slowakei und Teilen der Ukraine erwärmt der Weihnachtspudding nicht nur das Herz, sondern kann auch die Zukunft voraussagen. Hier wird die «Loksa», eine Art Pudding, als Dessert zu Weihnachten serviert. Das älteste männliche Mitglied der Familie nimmt ein Löffel vom «Loksa-Pudding» und wirft ihn an die Decke. Aber was hat das mit Wahrsagen zu tun? Umso mehr Pudding an der Decke kleben bleibt, desto mehr Glück wird man haben.
Welche Weihnachtstraditionen pflegst du in deiner Familie? Versteckt ihr auch Essiggurken oder werft Pudding an die Decke? Verrate es uns unten in den Kommentaren.