Welche Rolle Hergiswil für die NASA spielt
Quelle: PilatusToday
Am kommenden Mittwoch um 22.33 Uhr startet in Cape Canaveral, Florida eine bemannte Weltraumkapsel ins All. Ihr Ziel ist die Internationale Raumstation ISS. Die Mission ist in vielerlei Hinsicht besonders. Die NASA-Astronauten werden mit einer Falcon 9 Rakete der Firma «SpaceX» von Elon Musk zur ISS befördert. Es ist die erste Mission dieser Art, die von einem Privatunternehmen durchgeführt wird.
Warum dies ein Meilenstein der Raumfahrtgeschichte ist, weiss kaum ein Zentralschweizer besser als Dr. Bernd Rattenbacher. Zusammen mit seinem Team entwickelt er am Institut «BIOTESC» in Hergiswil Experimente, die von Astronauten in Schwerelosigkeit durchgeführt werden. «Die Mission ist in erster Linie ein Beweis, dass eine private Firma Menschen erfolgreich ins All transportieren kann. Und dies zu tieferen Kosten als die NASA oder die Russische Roskosmos», erklärt der BIOTESC Leiter.
Erste Mission von amerikanischem Boden aus seit 9 Jahren
Dies könnte auch ein weiterer Schritt in Richtung Weltraum-Tourismus sein. Mit sinkenden Kosten und Privatisierung der Raumfahrt erwartet Rattenbacher, dass immer mehr Privatpersonen die ISS besuchen werden.
Die kommende SpaceX-NASA Mission ist auch die erste Weltraummission seit fast neun Jahren, die aus den USA startet. Seit dem 8. Juli 2011 war die NASA auf Russland angewiesen, um ihre Astronauten ins All zu befördern. «Die amerikanischen Shuttles waren veraltet und es gab kein Nachfolgeprogramm», so Bernd Rattenbacher. Die Mission sei für die Amerikaner auch ein wichtiges Zeichen ihrer Stärke.
Diese bemannte Raumkapsel wird am Mittwoch von einer Falcon 9 Rakete in den Weltraum befördert.
Nächste Mission mit Schweizer Beteiligung im Herbst
Sofern die Testmission diese Woche erfolgreich verläuft, findet im Herbst die erste reguläre Mission von NASA und SpaceX statt. Dafür stehen einige Experimente an, die in Hergiswil entwickelt und gemeinsam mit Astronauten auf der ISS durchgeführt werden.
Auf die Frage, ob er selber einmal ins Weltall fliegen würde, fängt der Forscher an zu schmunzeln und man spürt wie ein Bubentraum wiederentfacht wird. «Ins Weltall ja, aber nicht für sechs Monate, wie dies die Astronauten der NASA tun. Zehn Tage reichen aus, um sich an die Schwerelosigkeit zu gewöhnen und diese zu geniessen», so Bernd Rattenbacher.