Booster-Impfung

Wie meistern die Zentralschweizer Kantone den Impf-November?

· Online seit 27.10.2021, 18:23 Uhr
Der November hat es gesundheitstechnisch in sich: Mitte November will der Bund die nationale Impfwoche durchführen. Fast gleichzeitig will er ausserdem die Booster-Impfung für Personen ab 65 Jahren starten. Für einige Kantone ist dies eine Herausforderung.

Quelle: PilatusToday

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Am vergangenen Dienstag hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) eine dritte Impfung für Personen ab 65 Jahren empfohlen. Das BAG bat die Kantone, mit den Booster-Impfungen ab Mitte November zu starten. Sportliches Ziel, denn vom 8. bis 14. November steht die nationale Impfwoche im Vordergrund. Dafür sollten die Kantone ihr Angebot von mobilen Beratungs- und Impfstellen aufstocken. Dafür werden einerseits Pflegefachkräfte benötigt, welche die Impfung verabreichen, andererseits Ärzte, die bei Nebenwirkungen sofort Hilfe leisten könnten.

Zug, Nidwalden und Uri gut vorbereitet

Der Kanton Zug sei gut vorbereitet, so der Gesundheitsdirektor des Kantons Zug, Martin Pfister. Zug habe sowohl genügend Personal als auch genügend Impfdosen, um dies zu stemmen. «Wir beruhen uns auf das Impfzentrum, wo wir diese Kapazitäten haben, um eine Booster-Impfung im grossen Rahmen durchzuführen.» Ausserdem werden beispielsweise Alters- und Pflegeheime mit mobilen Equipen bedient.

Beim Kanton Nidwalden habe man schon lange die Auffrischimpfung erwartet. «Insofern hat sich der Kanton Nidwalden bereits darauf einstellen und gewisse Vorbereitungen treffen können», so der Kanton auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Wie der Ablauf aussehe, werde zusammen mit den Hausärzten, die während der gesamten Impfkampagne bereits eine zentrale Rolle eingenommen haben, geklärt.

Auch in Uri ist man optimistisch, sagt Adrian Zurfluh vom Kanton Uri. Zwar bestehe die Herausforderung darin, dass die Impfaktion beispielsweise in den Heimen vor Ort gemacht werden muss, dies habe bei der ersten und zweiten Impfung aber bereits gut funktioniert. «Insofern sind wir zuversichtlich, dass diese Herausforderung gemeistert werden kann», so Zurfluh.

Obwalden und Schwyz hinken hinten nach

Doch längst nicht alle Kantone sind für diesen Doppeleinsatz gewappnet. Beim Kanton Luzern laufen die Vorbereitungen noch unter Hochdruck. «Gestützt auf den seit gestern vorliegenden Zulassungsentscheid durch Swissmedic können die EKIF und das BAG die Empfehlung zu den Auffrischimpfungen nun finalisieren und dann auch dem Kanton Luzern die genaue Impfempfehlung zur Verfügung stellen», so Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern, Guido Graf. Er bedauert, dass der Zulassungsentscheid nicht bereits früher erfolgt sei – Impfstoff sei genügend vorhanden. Tatsache sei, dass die Vorbereitungen für beide Projekte zeitgleich stattfinden.

Der Kanton Obwalden lässt mitteilen, dass die Umsetzung der Booster-Impfungen im Kanton sich derzeit noch in Planung befindet. Brisant: Obwalden bildet bei den einfach geimpften Personen, welche über 65-jährig sind, zusammen mit Schwyz und Appenzell Ausserrhoden das Schlusslicht. Der Kanton Schwyz war auf Anfrage nicht zu erreichen.

Das Ziel des Bundesrats ist, dass 80 Prozent der 18- bis 65-Jährigen und 93 Prozent von den über 68-Jährigen geimpft oder genesen sind. Ob dieses Ziel bald erreicht ist, wird sich zeigen. Klar ist aber: Es ist kein einfacher Weg.

(mja)

veröffentlicht: 27. Oktober 2021 18:23
aktualisiert: 27. Oktober 2021 18:23
Quelle: PilatusToday

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