Kampf gegen Foodwaste

Wir haben Essen gerettet – mit «Too Good To Go»

30.06.2020, 18:11 Uhr
· Online seit 30.06.2020, 17:42 Uhr
Seit zwei Jahren können Konsumenten und Konsumentinnen mit der App «Too Good To Go» Essen bestellen, das ansonsten weggeworfen wird. Wir haben den Service in Luzern getestet, beim «café sowieso».

Quelle: PilatusToday

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Im Kanton Luzern wurden in den vergangenen zwei Jahren über 90'000 Mahlzeiten gerettet. Dadurch konnte so viel CO2 eingespart werden, wie 1'200 Flüge zwischen Zürich und London verursachen. 2019 verdoppelte sich die Anzahl der geretteten Mahlzeiten in der Stadt Luzern gegenüber dem Vorjahr. Damit steht Luzern im kantonalen Vergleich an vierter Stelle.

Seit vergangenem Jahr machen 146 Luzerner Betriebe bei «Too Good To Go» mit. Vor zwei Jahren startete die Anti-Foodwaste-Bewegung in der Schweiz. Und fast seit Beginn ist das «café sowieso» mit dabei. Wir haben das Angebot getestet.

Mein Fazit 

Die Bedienung der App war sehr unkompliziert und userfreundlich. Für die Kontoeinrichtung ist einzig eine E-Mail-Adresse nötig. Beim Essensangebot wurde ich schnell fündig. So viele Luzerner Betriebe, die hier mittags eine Mahlzeit anbieten, gibt es nicht.

Beim «café sowieso» wurde ich herzlich begrüsst. Ivan, der Koch, füllte mein mitgebrachtes Tupperware grosszügig mit Erbsen, gegrillten Auberginen und Zucchetti sowie einer Gemüseomelette. Das Essen schmeckte lecker und war sehr gesund. Der Preis von 5.90 Franken für ein Mittagsmenü ist mehr als günstig. Mein Fazit: Ich werde wieder einmal Mahlzeiten retten und mich mit einem «Überraschungspäckli» verköstigen.

Bis zu achtmal mehr Mahlzeiten in der Zentralschweiz gerettet

Auch in anderen Zentralschweizer Kantonen hat die App gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Im Kanton Zug stieg die Anzahl der geretteten Mahlzeiten um das Dreifache. Mit 39'859 Mahlzeiten belegt Zug den neunten Platz im Ranking. Im Kanton Schwyz sind mit 12’389 achtmal so viele Mahlzeiten gerettet worden wie im vergangenen Jahr. In den Kantonen Uri, Ob- und Nidwalden konnten zwischen 2'300-3'200 Mahlzeiten gerettet werden.

App gegen Foodwaste

Die User sehen in der App «Too Good To Go», welche Betriebe in ihrer Nähe übrige Lebensmittel anbieten und können diese zu einem reduzierten Preis kaufen. Ein verkauftes «Überraschungspäckli» entspricht einer geretteten Mahlzeit von ca. 1 kg Nahrung. Dadurch können 2,5 kg CO2-Emissionen eingespart werden. Schweizweit wurden im Jahr 2019 über 1 Million Mahlzeiten gerettet.

(hch)

veröffentlicht: 30. Juni 2020 17:42
aktualisiert: 30. Juni 2020 18:11
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch